3:0! Club stürmt gegen Lautern an die Spitze

30.7.2017, 15:21 Uhr

Der geht rein! Club-Captain Hanno Behrens brachte den FCN gegen Kaiserslautern in Front. © Sportfoto Zink / WoZi

Das neue Spieljahr fing für den FCN am Sonntag an, wie die vergangene geendet hatte. Elf Wochen nach dem finalen 0:1 auf dem Betzenberg gab es schon die nächste Verabredung mit dem 1. FC Kaiserslautern; ähnlich traditionsreich wie der Club – und ähnlich erfolglos beim Versuch, es endlich wieder zurück in die Bundesliga zu schaffen.

Die Sehnsucht nach der höchsten Klasse verbindet beide Vereine, ebenso der Wunsch, in Ruhe eine neue Mannschaft mit Perspektive aufzubauen, die es vielleicht schaffen könnte, eines Tages.

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Nach dem Auftakt der Saison 2017/18, soviel lässt sich immerhin sagen, ist der Club seinem großen Ziel drei Punkte näher als der 1. FC Kaiserslautern. Zu bedeuten hat das natürlich noch nichts, die gezeigten Ansätze beim 3:0-Erfolg lassen zumindest auf eine ordentliche Runde hoffen.

Ein Pannen-Pfälzer assistiert

Den Verlauf des Nachmittags hätte man sich aus der Perspektive der Nürnberger wohl nicht schöner ausdenken können. Dem frühen 1:0, erzielt in der 13. Minute von Hanno Behrens, ließ Sebastian Kerk mit einem Eckstoß zeitnah das 2:0 folgen, wobei ihn Kaiserslauterns Schlussmann Marius Müller, möglicherweise geblendet von der Sonne, doch recht tatkräftig unterstützte. Zumindest bei Kevin Möhwalds Kracher zum 3:0 (54.) konnte man den armen Müller von fast jeglicher Schuld freisprechen.

Die Startelf von Michael Köllner hatte sich über Wochen abgezeichnet, nur die Frage nach dem Torwart ließ er bis zuletzt unbeantwortet. Dass Thorsten Kirschbaum bis auf Weiteres sein Vertrauen genießt, ist wohl vor allem seiner Erfahrung geschuldet; mit seinen 30 Jahren zählt der Obernzenner bereits zu den Älteren im Nürnberger Aufgebot und soll dabei helfen, seine junge Mannschaft von hinten zu stabilisieren. Bereits in der sechsten Minute durfte sich die neue Nummer auszeichnen: Einen Freistoß von Baris Atik lenkte er mit den Fingerspitzen um den Pfosten, Atiks Kopfball nach der anschließenden Ecke flog etwa einen Meter am Kasten vorbei.

Kaiserslautern versteckte sich anfangs keineswegs und versuchte, den Gegner bei hochsommerlichen Temperaturen in möglichst viele Zweikämpfe zu verwickeln. Das klappte zunächst durchaus passabel, der Club tat sich schwer, in seinen Rhythmus zu finden – und profitierte auch beim Führungstreffer von einem Patzer des Torwarts. Mikael Ishaks wuchtigen, aber nicht gerade platzierten Schuss ließ Marius Müller nach vorn und vor die Füße von Edgar Salli abprallen; dessen Querpass jagte Hanno Behrens hoch in den Winkel, das 1:0.

Nürnbergs zweiter Streich: Lautern-Schlussmann Marius Müller ließ sich von einer Kerk-Ecke überraschen. © Sportfoto Zink

Nach Müllers zweitem Fehlgriff stand es wenig später 2:0, was den Nürnbergern natürlich ideale Voraussetzungen schuf. In der Nordkurve stimmten die Fans einen Klassiker an ("Deutscher Meister wird nur der FCN"), auf dem Platz hatte ihr Team, basierend auf einer stabilen Defensive, eigentlich so weit alles Kontrolle. Den einen oder anderen Angriff hätte man weniger überhastet vortragen können, das schon, ansonsten gefiel der neue Club mit geschickter Raumaufteilung und zum Teil rasantem Umschaltspiel.

Möhwald macht den Heimsieg klar 

Es sah phasenweise richtig gut aus, was der 1. FC Nürnberg da unten zeigte, auch wenn nicht jeder Pass da ankam, wo er hätte ankommen sollen. Wunderschönen Fußball gab's erst in der 54. Minute wieder geboten, als Kevin Möhwald die Kugel nach behertztem Solo aus etwa 25 Metern in den Winkel zimmerte.

Das 3:0 (54.) war dann endgültig zuviel für die Pfälzer, denen man anmerkte, dass die Integration ihrer vielen Zugänge noch lange nicht abgeschlossen ist. Aufgeben wollten sie sich allerdings auch nicht: Lukas Spalvis' Kopfball flog verhältnismäßig weit vorbei (64.), kurz darauf vergab Kollege Osawe die beste Möglichkeit des Nachmittags, als er unbedrängt zum Abschluss kam, aber zu hoch zielte. Atiks abgefälschter Schuss streifte in der 88. Minute den Pfosten.

Leerlauf und Lust auf mehr

Ansonsten ging beiden Mannschaften ab Mitte der zweiten Halbzeit langsam der Saft aus, so dass in den Strafräumen nicht mehr viel passieren sollte. Das neue Spieljahr fing aber dennoch etwas anders an, als das vergangene aufgehört hatte: mit einem Sieg.

1. FC Nürnberg: Kirschbaum - Valentini, Margreitter, Löwen, Leibold - Kammerbauer - Kerk (81. Teuchert), Möhwald, Behrens, Salli (61. Gislason) - Ishak (61. Zrelak)

1. FC Kaiserslautern: Müller - Mwene, Modica (34. Vucur), Koch, Guwara - Moritz (59. Fechner), Albaek - Osei Kwadwo (46. Spalvis), Atik, Halfar - Osawe

Tore: 1:0 Behrens (13.), 2:0 Müller (25., ET), 3:0 Möhwald (54.) | Gelbe Karten: / - Moritz, Spalvis, Fechner | Schiedsrichter: Schmidt (Stuttgart) | Zuschauer: 30.569.