3:2! Die Nürnberger bringen das DEB-Team auf Kurs

10.5.2017, 23:11 Uhr

  Ohne den gesperrten Patrick Hager und den verletzten Tobias Rieder musste Bundestrainer Marco Sturm gegen die Osteuropäer auskommen, die ihrerseits gänzlich ohne Verstärkung aus Nordamerika angetreten sind.

Mit Hager fehlte Sturm sein bester Bullyspieler des bisherigen Turniers, sein Debüt bei der diesjährigen WM gab dafür der Mannheimer David Wolf. Für die Nürnberger Patrick Reimer und Yasin Ehliz änderte sich nichts. Zwischen beiden spielte erneut Frederik Tiffels Mittelstürmer.

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Als der gebürtige Nürnberger Gerritt Fauser nach knapp 40 Sekunden die erste Scheibe von einem slowakischen Schläger geklaut hatte, sah es nach einem unterhaltsamen Beginn aus, was sich jedoch schnell änderte. Nach gut vier Minuten stoppte der slowakische Keeper Julius Hudacek, indem er seinen Fanghand darüber stülpte. Wirklich Gefährliches hatte sich in diesem Moment nicht vor seinem Kasten abgespielt. Beide Teams suchten die Schiene auf der sie fahren wollten, justierten dabei aber noch die Weichen.

Greiss geht aus dem Kasten

Erst nach neun Minuten machten sich die Deutschen ein wenig frei, entwickelten in der slowakischen Zone Druck über Marcus Kink, Felix Schütz und Frank Hördler. Kaum hatten die Slowaken die Situation bereinigt, kassierten die Deutschen das 0:1. Auf den Treffer von Tomas Matousek folgte postwendend ein Torwartwechsel. Für Thomas Greiss übernahm Danny aus den Birken übernahm. Das zweite Gegentor verhinderte allerdings nicht der Münchner sondern der Pfosten, und ein bisschen auch der Schütze Marcel Hascak. Mit viel Zeit und Platz ausgestattet setzte er das Hartgummi rechts ans Gestänge (11.).

Typischer Reimer und Ehliz gewieft

Viel Aufregendes passierte danach nicht mehr. Zunächst nahm dann die Zamboni eine Hauptrolle ein, weil die Eisbereitung für rund 30 Minuten Verzögerung sorgte, dann erhöhten die Slowaken durch Marcel Hascak auf 2:0, das unglücklich fiel. Die Scheibe kam fast von Höhe der Torlinie vor den deutschen Kasten, rutschte von der Kufe von aus den Birken ins Tor. Auf das zweite Gegentor reagierten die Deutschen mit einer langsamen, aber stetigen Steigerung, sich fanden sich besser zurecht und profitierten von den beiden Ice Tigers in ihren Reihen. Mit einem für ihn typischen Schuss verkürzte Reimer in Überzahl auf 1:2, Ehliz glich mit der Rückhand clever aus. Zum Ende des zweiten Drittels wurde das Duell wohl auch deswegen etwas hitziger, aber nicht unfair.

Kurze Nickligkeiten setzten sich nach der zweiten Pause nicht fort, beim Stand von 2:2 öffnete kein Team so weit, als dass es hätte überrumpelt werden können. So sollte die Verlängerung über den Sieger entscheiden, sie tat es aber nicht, obwohl Reimer und Ehliz mit je einer Chance für das lauteste Runen in der Arena sorgten. Im Penaltyschießen setzte Dominik Kahun den entscheidenden Treffer.

Deutschland: Greiss (New York Islanders/28 Länderspiele) ab 9:23 aus den Birken (Red Bull München/27) – Reul (Adler Mannheim/79), Ehrhoff (Kölner Haie/106); D. Seidenberg (New York Islanders/61), Mo. Müller (Kölner Haie/115); Abeltshauser (Red Bull München/8), Hördler (Eisbären Berlin/112); Krueger (SC Bern/93) – Plachta (Adler Mannheim/55), Fauser (Grizzlys Wolfsburg/26), D. Wolf (Adler Mannheim/31); Macek (Red Bull München/30), Kahun (Red Bull München/29), Y. Seidenberg (Red Bull München/139); Kink (Adler Mannheim/121), Schütz (Rögle BK/128), Gogulla (Kölner Haie/157); P. Reimer (Thomas Sabo Ice Tigers/95), Tiffels (Western Michigan University/12), Ehliz (Thomas Sabo Ice Tigers/44)

SR: Fonselius/Iverson (Finnland/Kanada) / Zuschauer: 17.000 / Strafminuten: Deutschland 4 (Kink, Krueger je 2) – Slowakei 4 / Tore: 0:1 (9:23) Matousek, 0:2 (21:58) Hudacek (21:58), 1:2 (36:11) P. Reimer (Ehrhoff/Kahun, 5-4), 2:2 (36:38) Ehliz (D. Seidenberg/Mo. Müller) / Penaltyschießen: Kahun 1:0, Hrnka gehalten, Macek vorbei, Bliznak gehalten, Ehliz vorbei, Miklik vorbei.