3:2 in Braunschweig! Doppelter Ishak führt Club zum Sieg

25.11.2017, 14:56 Uhr

Traf beim Wasserspiel in Braunschweig doppelt: Club-Torjäger Mikael Ishak. © Sportfoto Zink / DaMa

Selbst in Nordamerika hat die Braunschweiger Eintracht ihre Fans, darunter ein leibhaftiger NBA-Star von den Atlanta Hawks. Basketballnationalspieler Dennis Schröder ist ein Sohn der Stadt und neuerdings sogar Premium-Partner des Herzensvereins. Mit seinem Modelabel hat es Schröder jetzt auf den linken Trikotärmel der Niedersachsen geschafft, was ihn einen Haufen Geld kostet. Aber für die große Liebe macht er das natürlich gerne.

"Ich war von der Idee sofort begeistert und möchte mit dem Engagement der Stadt und auch dem Sport, dem ich so viel zu verdanken habe, etwas zurückgeben", wird Schröder in einer Pressemitteilung vom Freitag zitiert. Ob er den nächsten Vormittag ab 7 Uhr Ortszeit in Georgia auch vor dem Computer oder Smartphone verbracht hat, um seine Eintracht gegen den 1. FC Nürnberg Zweitligafußball spielen zu sehen, ist nicht bekannt.

Werbung
Werbung

Verpasst hätte er ein unterhaltsames 3:2 (0:1), wobei der siegreiche Club nach einem über weite Strecken reifen Auftritt den Sieg verdient einfuhr. Behrens hatte per Kopf die Führung besorgt, Khelifi und Abdullahi sorgten mit ihren Treffern für die Wende, Ishak (69./83.) jedoch für die Entscheidung.

Die Gäste, wie Braunschweig in den drei Partien zuvor sieglos geblieben, versuchten ihr Glück mit einer leicht veränderten Aufstellung. Ideengeber Kevin Möhwald rückte nach überstandener Innenbandzerrung wieder ins Zentrum, dafür musste Tim Leibold wie erwartet wegen seiner Kapselverletzung im Sprunggelenk passen, auch Patrick Erras (Ödem in der Wade) und Cedric Teuchert (erkältet) konnten nicht dabei sein. Vom letzten Aufgebot zu sprechen, verbietet sich angesichts der natürlich voll besetzten Ersatzbank. Echte Alternativen für die Startformation saßen da aber nicht mehr viele herum.

Taktisch bedeutete Leibolds Ausfall keine Veränderung im Vergleich zur Vorwoche; Eduard Löwen gab den linken Verteidiger in einer Viererkette, davor sicherte Patrick Kammerbauer ab - hatte aber zunächst nicht viel zu tun. Die Gastgeber überließen Nürnberg weitestgehend das Mittelfeld, um nach Balleroberungen wie in der 38. Minute möglichst viel Platz für eigener Konter zu haben. Hochscheidts Hereingabe von der linken Seite brauchte Khelifi von der Strafraumgrenze letztlich nur noch über die Linie zu schieben - hatte aber Glück, dass Bredlow die Kugel nicht mehr entscheidend ablenken konnte.

Bis zur 38. Minute hatte der Club eine ordentliche Auswärtsleistung gezeigt, hatte mehr Spielanteile, ließ vor dem Tor aber die letzte Konsequenz vermissen. Zwei technisch ansrprechend, aber halbherzig getretene Freistöße von Löwen bedeuteten keinerlei Gefahr für den Braunschweiger Kasten, auch Behrens' erster Kopfballversuch in aussichtsreicher Position verpuffte folgenlos. Dass es der Kapitän besser kann, bewies er in der 36. Minute. Nach Eckstoß von Valentini drückte er die Kugel aus wenigen Metern ins Netz - die verdiente Führung für den 1. FC Nürnberg, die aber nicht lange halten sollte.

Es geht hin und her

Zahlreiche Pfützen auf dem Platz machten es beiden Mannschaft nicht leichter, konstruktiv zu sein, der Club stellte sich dabei in der ersten Halbzeit aber deutlich geschickter an als die vor allem abwartende Eintracht, die in der Coaching-Zone einen ihrer Aktivsten hatte. Um auch in der anderen Hälfte präsenter zu sein, baute Lieberknechts Kollege Köllner nach der Pause die linke Seite um: Löwen rückte nach vorn und Hufnagel nach hinten, eine Maßnahme, die schnell Wirkung zeigen sollte. Löwens Schlenzer konnte Fejzic erst im zweiten Versuch parieren (50.), Möhwalds sehenswerten Seitfallzieher bereits im ersten (52.).

Weil die Eintracht wiederum Hufnagel links hinten als Schwachpunkt ausgemacht hatte, dauerte das Experiment nicht lange. Hernandez nutzte seine Freiheiten ausgiebig, eine seiner Hereingaben kratzte Margreitter gerade noch von der Linie. Den Führungstreffer der Braunschweiger konnte aber auch der Österreicher nicht mehr verhindern. Löwen traf mal wieder eine falsche Entscheidung, über Hernandez gelangte der Ball zu Abdullahi - das 2:1 (64.). Der Club hatte aber bereits fünf Minuten später eine passende Antwort: Werner legte nach innen, wo Ishak im Stile eines Torjägers abschloss.

Und der Schwede hatte noch nicht genug: Petraks Flanke legte er per Kopf und in hohem Bogen ins lange Eck - Dennis Schröder wird im fernen Amerika die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen haben.

Eintracht Braunschweig: Fejzic - Sauer (74. Becker), Valsvik, Breitkreuz, Reichel - Samson, Kijewski - Khelifi, Hernandez, Hochscheidt (74. Schönfeld) - Abdullahi

1. FC Nürnberg: Bredlow - Valentini, Margreitter, Ewerton, Löwen (73. Sepsi) - Kammerbauer (73. Petrak) - Salli, Behrens, Möhwald, Hufnagel (65. Werner) - Ishak

Tore: 0:1 Behrens (36.), 1:1 Khelifi (38.), 2:1 Abdullahi (64.), 2:2 Ishak (69.), 2:3 Ishak (83.) | Gelbe Karten: Reichel, Hochscheidt - Kammerbauer, Ishak, Margreitter, Valentini | Schiedsrichter: Storks (Velen) | Zuschauer: 21.605.