93:87 in Bremerhaven: Bamberg ackert sich zum Sieg

16.10.2016, 20:25 Uhr

Lucca Staigers 17 Punkte retteten den reisestrapazierten deutschen Meister in Bremerhaven. © Sportfoto Zink / ThHa

Brose Bamberg startete gut in die Begegnung und erspielte sich über Melli, Heckmann und Harris eine schnelle Sechs-Punkte-Führung (9:3, 5 Min.), doch bereits im Anschluss wurde klar, dass das Duell mit den Eisbären kein Selbstläufer werden wird. Vor allem defensiv bekam der Meister keinen Zugriff und war oftmals einen Schritt zu spät. War im ersten Viertel in erster Linie noch Harper Kamp Nutznießer von Bambergs Defensivschwächen, übernahmen in den zweiten zehn Minuten die Guards der Norddeutschen das Kommando. Allen voran Jordan Hulls und Quincy Diggs stachen dabei hervor und versenkten in der ersten Halbzeit fünf von sechs Dreiern im Bamberger Korb.

Dieser Umstand pushte zusehends auch den Rest des Teams. Bamberg konnte die hohe Effektivität der Nordseestädter dank seines guten Ballhandlings zunächst noch kompensieren, doch ein technisches Foul von Chefcoach Andrea Trinchieri, der mit einem ausgebliebenen Foulpfiff gegen Nikos Zisis haderte, brachte Bamberg ins Hintertreffen. Zur Halbzeit sah sich der Meister mit einem Sechs-Punkte-Rückstand (47:53) konfrontiert.

Werbung
Werbung

Hilfestellung zur Halbzeit

In seiner Halbzeitansprache justierte Coach Trinchieri dann in der Verteidigung an den richtigen Stellschrauben. Zunächst konnten die Eisbären dank Harper Kamp ihre Pausenführung verteidigen, doch der Meister machte es ihnen deutlich schwerer. Vor allem Bremerhavens gefährlichste Waffe - den Dreier - konnte Bamberg nun besser verteidigen und brachte auf der Gegenseite in Lucca Staiger nun selbst seinen Paradeschützen immer öfter in Position.

Der Scharfschütze gab das in ihn gesetzte Vertrauen seiner Mitstreiter und des Coaches zurück und netzte insgesamt fünf Distanzwürfe ein. Unterstützung bekam Staiger dann noch von Darius Miller und Nikos Zisis. Ein 9:0-Lauf Mitte des dritten Viertels brachte Brose Bamberg dann erstmals seit langer Zeit wieder mit 62:61 in Front. Die Eisbären versuchten zwar weiterhin alles und hielten insbesondere über Jordan Hulls, der ebenfalls am Ende auf fünf erfolgreiche Dreier kam, das Tempo hoch, doch Bamberg spielte nun seine Routine aus.

Zisis rettet über die Zeit

Am Ende war es die Freiwurfstärke von Nikos Zisis, mit der die Oberfranken ihren Vorsprung am Ende über die Zeit brachten. Nach 40 intensiven Minuten holte sich Brose Bamberg durch seine defensive Leistungssteigerung im zweiten Durchgang verdient mit 93:87 den Sieg.

Neben der eigenen Verteidigung, die Bremerhaven nach acht Dreiern vor der Pause im zweiten Durchgang nur noch drei weitere gestattete, profitierte der Meister am Ende auch von seiner enormen Stärke aus dem Zwei-Punkte-Bereich.

Hier traf der Meister starke 62 Prozent seiner Würfe (Bremerhaven 38 Prozent). Obwohl sich Nicoló Melli & Co. in der Rebound-Statistik geschlagen geben mussten, konnten sie dieses Defizit durch besseres Ballhandling und weniger Ballverluste wieder ausgleichen.

Eisbären Bremerhaven: Hulls (18 Punkte), Diggs (16), Kamp (13), Anderson (13), Elliott (9), Smotrycz (8), Austin (7), Bleck (3), Breitlauch, Wendt

Brose Bamberg: Staiger (17), Zisis (16), Melli (11), Miller (11), Heckmann (9), Harris (7), Causeur (6), Strelnieks (6), Theis (5), Lô (3), Veremeenko (2)