Adidas wird Ausrüster beim FK Pirmasens

28.4.2015, 15:40 Uhr

Fränkischer Weltkonzern: Adidas will sich künftig verstärkt Topvereinen widmen. Der 1. FC Nürnberg gehört nicht dazu. © dpa

Als wäre der Verlust von Adidas als Ausrüster mit fränkischem Identifikationspotenzial nicht schlimm genug für den 1. FC Nürnberg, war es vor allem die Begründung des Sportartikelherstellers, die so mancher Club-Sympathisant als Schlag in die Magengrube wahrnahm. Adidas, hieß es, werde sich künftig "auf Kooperationen mit ausgewählten Top-Vereinen und -Verbänden konzentrieren." Wer es bis dahin noch nicht wahrhaben wollte, dem wurde klar: Der 1. FC Nürnberg besitzt nicht mehr die Strahlkraft vergangener Tage. Drastisch ausgedrückt: Der Club ist kein Vorzeigeverein (mehr).

Etwas überraschend kommt es dann schon, dass der FK Pirmasens schon vor einer Woche auf seiner Homepage freudig verkündete, Adidas als neuen Ausrüster gewonnen zu haben. Ab Sommer wird der Regionalligist, dessen Fans ihn übrigens liebevoll "die Klub" nennen, in Trikots mit den drei Streifen auflaufen. "Wir sind stolz, wieder ein Mitglied der weltweiten Adidas-Sportfamilie zu werden", sagt FKP-Präsident Karsten Volberg, dessen Verein in der Regionalliga Südwest gerade auf Abstiegsrelegationsplatz 15 notiert ist.

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Jetzt fragt man sich natürlich: Was hat "die Klub", was der Club nicht hat? Die Antwort: Beziehungen. Der Hauptsponsor Framas stellt Komponenten für Sportschuhe her, pflegt beste Geschäftskontakte zu Adidas. Zudem, das lässt sich auf der FKP-Homepage nachlesen, bestehen familiäre Verknüpfungen: So heiratete Adi Dassler die Pirmasenserin Käthe Martz, Schwester des heutigen Framas-Seniorchefs Frank Martz.

So oder so: Der FCN muss sich für die Zeit nach der kommenden Saison einen neuen Ausrüster suchen, verfügt laut Sportdirektor Martin Bader aber "über eine Reihe von Optionen, sowohl im Gespräch mit renommierten als auch mit neu auf dem Markt etablierten Ausrüstern." Der FK Pirmasens läuft aktuell übrigens in Puma-Trikots auf. Das wäre auch für den Club eine Option - vorausgesetzt das Unternehmen konzentriert sich nicht nur auf Topvereine.