Alles auf Neustart bei den Kleeblatt-Frauen

16.7.2019, 14:48 Uhr

Künftig regiert eine Doppelspitze: Stefanie Reicher wird sich um die organisatorischen Belange kümmern, Arno Erlwein ist für die sportlichen Themen verantwortlich.

Reicher war früher schon am Fürther Nachwuchsleistungszentrum tätig und kennt daher die Abläufe bei der SpVgg ziemlich gut. "Ich bin als Teamassistenz mit der Zeit in den Frauenfußball hineingewachsen und fühle mich seitdem mit den Mannschaften verbunden", erklärt sie, warum sie sich für das Amt entschieden hat.

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Schon damals hatte Reicher viel mit der Organisation der Fußballfrauen zu tun, von Passanträgen über Zweitspielrechte bis zur Organisation von Bussen für die Auswärtsfahrten. Das wird auch künftig ihr Hauptaufgabengebiet sein, damit die Trainer und Betreuer der inzwischen vier Frauen- und Mädchenmannschaften den Rücken frei haben.

An ihrer Seite steht mit Arno Erlwein der ehemalige U 23-Coach der SpVgg-Frauen. Nachdem er sein Traineramt an Jan Rebel abgegeben hatte, hat sich Erlwein schon um Hintergrundarbeit gekümmert. So war der Wechsel auf den Koordinatoren-Posten nur ein kleiner Schritt für den 51-Jährigen.

"Es war eine Herzenssache, dass ich das Amt übernommen habe", sagt Erlwein, der nun für alle sportlichen Belange der SpVgg-Frauen und -Mädchen verantwortlich zeichnet. Auf diesem Gebiet galt es bereits einige Weichen zu stellen. So mussten die Trainerteams der beiden Frauenmannschaften neu besetzt werden.

Überraschender Abgang

"Bei Daniela Held gab es im Vorfeld einige Unstimmigkeiten, so dass sie schon früh gesagt hat, dass sie nicht mehr zur Verfügung stehen würde", erklärt Erlwein, wie es dazu kam. Überraschend dagegen war der Weggang von Jan Rebel, der die zweite Mannschaft in die Landesliga führte und trotz mündlicher Zusage kurz darauf seinen Abschied verkündete. Erlwein betont: "Weggeschickt oder rausgeworfen haben wir keinen. Für Jan tut es mir sogar leid und ich bin sicher, dass er seine Entscheidung inzwischen schon bereut hat."

Die neuen Trainer haben bereits die ersten Einheiten mit ihren Mannschaften absolviert. Das Bayernligateam wird künftig Simon Eisinger führen, der bisher Trainer bei den Fürther U 17-Juniorinnen war. Mit Tobias C. Auer übernimmt dagegen ein Neuling die U 23. "Von der Qualität eines Simon Eisinger bin ich zu hundert Prozent überzeugt. Bei Tobias Auer habe ich gleich gemerkt, er hat Feuer – außerdem Stallgeruch und damit Identifikation", sagt Erlwein. Auer ist der Stadionbetriebsdirektor des Ronhofs.

Doch auch innerhalb der Mannschaften – besonders wohl des Bayernligateams – wird sich viel tun müssen. Katharina Vornehm und Torjägerin Christina Maier wechseln nach Erlangen, Torhüterin Sandra Klug nach Weinberg, Rekordspielerin Sabrina Schroll verlässt den Verein ebenso wie Lena Franke und Lara Treuheit, die zum Studieren in die USA gehen. Nach dem Abgang fast aller Leistungsträgerinnen muss die Mannschaft von Grund auf neu aufgebaut werden.

Helfen soll dabei Rückkehrerin Andrea Walter, die das Kleeblatt erst in der Winterpause verlassen hatte. Das Gros der Mannschaft aber wird sich aus der bisherigen U 17 rekrutieren. Ein erstes Anzeichen dessen, was Erlwein vorhat: den eigenen Nachwuchs vermehrt zu binden und eigene Talente auszubilden: "Langfristig kann nur das der Weg sein, mit eigenen Talenten, die den Weg aus der Jugend zu den Damen finden." Die Ziele sind in dieser Saison bescheiden: "mit beiden Mannschaften den Klassenerhalt zu schaffen. Das wird holprig, das haben wir auf dem Plan, aber ich bin mir sicher, das wird klappen. Davon bin ich hundertprozentig überzeugt, sonst hätte ich es nicht gemacht".