Angst um den FCN? Das Netz sorgt sich vor der Relegation

7.7.2020, 17:38 Uhr

Die Themen bei den Club-Fans vor dem wichtigen Relegations-Hinspiel gegen Ingolstadt sind vielfältig: Diskutiert wird über den Gegner, Abstürze von Traditionsvereinen und die Derby-Thematik. © Sportfoto Zink / DaMa, NZ

Der Countdown läuft, die Spannung steigt: Die heutige Partie des FCN gegen die Schanzer aus Ingolstadt dürfte eines der wichtigsten und wegweisendsten Spiele der jüngeren Vereinsgeschichte des 1. FC Nürnberg sein. Kein Wunder, dass die Nervosität bei den Fans stündlich steigt - den ein oder anderen hindert sie sogar bei der Arbeit:

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Freilich ist die Situation des drohenden Absturzes eines derart traditionsreichen Vereins für Fans eines jeden vergleichbaren Teams beängstigend, dennoch ist vermutlich kaum eine Fanszene leiderprobter als die des 1. FC Nürnbergs. Es liegt scheinbar im Wesen des Clubs, kontinuierlich zwischen des emotionalen Extremen zu wandern.

Ebenso fest verankert wie die stetige Achterbahnfahrt der Gefühle ist beim FCN auch die Definition des Derbys. Derby ist gegen das Kleeblatt. Nicht gegen den Jahn. Nicht gegen Bayern. Und auch nicht gegen Ingolstadt. Dass das bevorstehende Relegationsspiel gegen die Schanzer medial und teils auch von Seiten der heutigen Gäste allerdings als Derby angepriesen wird, passt den Nürnbergern überhaupt nicht:

Generell wurden Thomas Orals Aussagen auf der Pressekonferenz auch von Club-Fans im Vorfeld des Duells im Netz umfangreich diskutiert. Dabei dreht es nicht nur um Personelles oder das vermeintliche "Derby", sondern auch um die Gefühlslage bei den Herausforderern aus Ingolstadt und deren relegationserfahrenen Trainer:

Trotz allem: Die Angst auf Seiten einiger Nürnberger dürfte nicht wohl nicht minder groß ausfallen. Besonders nach den enttäuschenden letzten Monaten und dem Auftritt in Kiel haben einige FCN-Anhänger den Glauben an ihr Team verloren:

Dennoch gibt es auch einige Twitter-User, die dem Club ihre Unterstützung zusprechen, online Fangesänge anstimmen und auch in diesen Zeiten Farbe bekennen. Unter den Solidaritätsbekundungen finden sich auch Tweets prominenter Supporter wie von Seiten der Stadt Nürnberg oder der Freunde aus Schalke:

Auch neutrale User ohne Bezug zum Club sind sich überwiegend einig: Der FCN gehört nicht in die 3. Liga. Das sehen auch die Ex-Club-Profis Gündogan und Pinola so, wie sie in einer Botschaft bekannt gaben: "Kann mir euch nicht in der 3. Liga vorstellen." Bekanntlich wäre Nürnberg allerdings nicht der erste Traditionsverein, der in jenes Klassement abstürzt - man denke nur an die Münchner Löwen.

Natürlich wird nur einen Tag nach dem Klassenerhalt des SV Werder Bremen in der Relegation zur 1. Bundesliga auch dieses Spiel thematisiert. Ein besonders beliebtes Thema bei den Nürnberger Twitter-Usern: Die einzigartige, aber nicht unbedingt akustisch angenehme Unterstützung der "Fans" mit umfunktionierten Küchenutensilien in der gestrigen Partie. Geisterspiele hin oder her, auf derartigen Support können die meisten FCN-Anhänger verzichten:

Sollten sich der Club oder auch die Schanzer dennoch etwas vergleichbar Kreatives einfallen lassen, gilt es sowohl für Spieler als auch Fans, den Fokus aufs Wesentliche nicht zu verlieren: Den ersten Schritt zum Klassenerhalt. Wie ein altes Fußball-Sprichwort besagt: Die Entscheidung liegt auf dem Platz. Und damit ihr Team auf dem Rasen im Max-Morlock-Stadion auch abliefern kann, haben die Club-Fans sämtliche Appelle an die Akteure ihres Vereins gerichtet und die Spieler an der Ehre gepackt: