Aufräumer mit Köpfchen: Der FCN hat einen Fuchs

Von Uli Digmayer 29.6.2017, 11:35 Uhr

NÜRNBERG - Seiner Stellung in der mannschaftlichen Hierarchie beim 1. FC Nürnberg ist sich Alexander Fuchs absolut bewusst. "Ich muss noch aufräumen", bittet der 20-jährige Jungspund den Journalisten nach dem Training höflich um etwas Geduld.

Erst nachdem gemeinsam mit den anderen Talenten alle Bälle eingesammelt und Wasserkästen gen Kabine geschleppt sind, bleibt Zeit für ein Gespräch.

"Es macht Riesenspaß"

Bei aller gebotenen Demut präsentiert sich Fuchs aber auch als eloquenter junger Mann, der sehr genau weiß, was er will. So war die Entscheidung, den TSV 1860 München nach elf Jahren zu verlassen und in Nürnberg den nächsten Karriereschritt zu wagen, schon lange vor dem brutalen Absturz der Löwen bis ins Amateurlager gefallen. "Ich hatte auch die Möglichkeit, bei 1860 zu unterschreiben, aber es war dort alles ein bisschen chaotisch. Meine Perspektive wurde mir hier in Nürnberg deutlich klarer aufgezeigt", sagt Fuchs, der für die Sechziger-Reserve in der vergangenen Regionalliga-Saison 20 Partien (zwei Tore, drei Vorlagen) bestritt. Die Verantwortlichen am Valznerweiher "haben sich sehr um mich bemüht", schwärmt Fuchs, und dieses "sehr gute Gefühl" habe sich bereits bestätigt: "Es macht Riesenspaß. Ich glaube, dass ich mich hier sehr gut entwickeln kann."

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Darauf bauen sie auch beim Club. Als "technisch sehr interessanten Spieler" beschreibt Trainer Michael Köllner den im zentralen Mittelfeld variabel einsetzbaren Neuzugang, der einst im Alter von vier Jahren beim SV Lohhof mit dem Kicken begann und den früheren Löwen und heutigen Dortmunder Julian Weigl als Vorbild nennt. "Antizipationsfähigkeit, eine gewisse Grundtechnik und Spielintelligenz" hat Fuchs als seine Stärken ausgemacht, verbesserungswürdig seien vor allem Kopfball und Torabschluss, "und körperlich muss ich vielleicht noch zulegen".

Lernwillige Ordnungsliebe

Ebenso wichtig sei aber auch, "sich im Kopf fit zu halten", findet der Abiturient, weshalb er parallel ein Fernstudium der Wirtschaftsmathematik begonnen hat. Zunächst liegt der Fokus aber ganz klar auf dem Fußball, auch wenn Fuchs die persönlichen Ziele für sein erstes Profijahr betont diplomatisch formuliert: "Ich kann hier von den erfahrenen Spielern viel lernen und versuche einfach, in jeder Trainingseinheit besser zu werden." Und danach immer brav aufzuräumen.