Badminton in Zirndorf: "Genau so muss man es ausrichten"

10.9.2020, 15:03 Uhr

"Ich war überrascht, dass überhaupt ein Turnier stattgefunden hat", sagt Stephan Wilde, der mittelfränkische Bezirksvorstand des Badmintonverbandes, voller Freude. Viele Wettkämpfe seien abgesagt worden, nicht aber die zum siebten Mal stattfindenden offenen Zirndorfer Stadtmeisterschaften.

Markus Burkhardt, Abteilungsleiter des TSV Zirndorf und Organisator des Turniers, zeigte sich sehr zufrieden mit dem Zuspruch. Besonders freute er sich über eine rekordverdächtige Teilnehmerzahl: "Man hat gemerkt, dass die Spieler froh sind, dass endlich wieder ein Turnier stattfindet." Viele legten einen großen Enthusiasmus an den Tag.

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Zudem hätten "sehr, sehr viel mehr spielen wollen, wir mussten dann aber irgendwann sagen, dass mehr nicht mehr geht". Am Ende waren es rund 90 Spielerinnen und Spieler, die sich an den beiden Turniertagen in der Jahnhalle gegenüberstanden.

Überraschung im Herrendoppel

Das Teilnehmerfeld gliederte sich nach der Spielstärke der Teams: Am Samstag spielten die unteren drei Klassen, am Sonntag folgten dann Bezirksoberliga bis Regionalliga. Eine Überraschung lieferte dabei ein Herrendoppel des OSC München. Shanatip Choosaksakunwiboon und Steve Golubovic sicherten sich den Sieg in der unteren Klasse am Samstag und erreichten am Folgetag noch das Endspiel gegen die großen Turnierfavoriten von der DJK Schwabach. Im Finale setzten sich die Gebrüder Alexander und Oliver Petrasch aber in zwei Sätzen erwartungsgemäß durch.

Markus Burkhardt hatte das Duo auf der Rechnung, schließlich kennt er die beiden gut: "Das ist heute das siebte Mal, dass wir das Turnier ausrichten – die beiden sind zum siebten Mal dabei. Man könnte sagen, das sind unsere Dauerbrenner." Alexander Petrasch startete auch im Mixed und erreichte gemeinsam mit Christina Pohl erneut das Endspiel.

Hier traf er auf Pohls Vereinskameraden vom ESV Flügelrad Nürnberg, Tatjana Friedrich und Darren Wilde, die am Ende glatt in zwei Sätzen triumphierten. Aufmerksam beobachtete Vater Stephan das Match seines Sohnes. Er fand nur lobende Worte für das Turnier: "Aus meiner Sicht ist die Organisation rundum gelungen und könnte ein Beispiel für alle anderen Vereine sein."

"Natürlich ist es nervig"

Verantwortlich dafür ist auch das penibel eingehaltene Hygienekonzept: Abstände während der Spielpausen, in den Kabinen, beim Duschen und die obligatorische Maske auf dem Weg zum und vom Ort des Geschehens. "Natürlich ist es nervig, wenn man verschwitzt vom Feld kommt und die Maske aufsetzt. Aber von den Spielern will keiner riskieren, dass Badminton wieder verboten wird, weil etwas passiert ist, was nicht hätte passieren müssen", betonte Markus Burkhardt das große Verständnis der Beteiligten für diese Maßnahmen in Corona-Zeiten.

Die sind auch am TSV Zirndorf nicht ganz spurlos vorübergegangen, verpasste die erste Mannschaft der mit dem ATV Frankonia Nürnberg gebildeten Spielgemeinschaft doch denkbar knapp den Aufstieg in die Bezirksoberliga. Beim Training während des Shutdowns gab es immerhin Hilfe: "Der Verband hat Videos online gestellt, mit Konzepten und Anleitungen zum Trainieren", so Burkhardt.

Simon ist beste Lokalmatadorin

Gedacht waren diese Anleitungen zwar mehr für Leistungssportler wie das TSV-Talent Samuel Maschauer, doch auch allen anderen Badmintonspielern standen diese Trainingstipps frei zur Verfügung. Maschauer war am Wochenende nicht am Start und so war es Sabine Simon, die sich als beste Zirndorferin feiern lassen durfte. Sie hatte sich im Mixed B den zweiten Platz gesichert.

Bezirksvorsitzender Wilde war in jeder Hinsicht zufrieden mit dem Ablauf und lobte den TSV Zirndorf: "Ich werde dieses Turnier als Beispiel mitnehmen, wenn es darum geht, den künftigen Spielbetrieb zu planen. Genau so muss man das ausrichten."