Bamberg gegen Bonn: Der Meister startet in die Playoffs!

5.5.2018, 16:01 Uhr

Los geht's mit Lo: Brose Bamberg will sich gegen Bonn prompt ins Vordertreffen setzen. © Sportfoto Zink / HMI

Es ist das "ewig junge Duell" im Viertelfinale der Postseason. Bereits zum sechsten Mal treffen Bamberg und Bonn in der ersten Playoff-Runde, die im Modus "best of five" ausgetragen wird, aufeinander und jedes Jahr entwickelte sich ein emotionsgeladenes Spektakel, bei dem auch beide Fanlager auf ihre Kosten kamen. Das bessere Ende hatten aber meist die Oberfranken für sich und ebneten sich quasi über Bonn ihren Weg zur Titelsammlung.

Lange Playoff-Historie

Seit Beginn der elektronischen Datenaufzeichnung in der Basketball-Bundesliga kommt es bereits zum sechsten Mal zu dieser Viertelfinalserie - erst einmal ist dabei einem Team ein Durchmarsch, der sogeannte "Sweep", gelungen. In der Saison 2009/10 schaltete Brose seinen rheinischen Kontrahenten in drei Spielen aus (Bonn gelang dieses Kunststück allerdings auch schon: 1996/97). Einmal, 2002, setzten sich die Bonner mit 3:2 durch, nachdem Bamberg eine fast schon sichere 2:0-Serienführung noch aus der Hand gab. Für diesen "Ausrutscher" revanchierte sich der Serienmeister und gewann die letzten fünf Serien (2006, 2007, 2010, 2012 und 2017).

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Zubcic und die Dreier

Im regulären Saisonverlauf steht es aktuell 1:1 zwischen beiden Mannschaften. Während Bamberg in eigener Halle mit 83:65 triumphierte, holte man sich am Bonner Hardtberg eine böse 69:106-Klatsche ab. Der Hauptunterschied zwischen diesen beiden Saisonspielen ist an der Bonner Personalie Tomislav Zubcic festzumachen. Kurz vor dem Aufeinandertreffen in der Domstadt stellten die Rheinländer den Kroaten als Nachverpflichtung vor, mussten dann aber aufgrund der fehlenden Freigabe noch ohne ihn in Bamberg antreten. Zum Rückspiel war Zubcic dann spielberechtigt - und wie: Der Power Forward, der trotz seiner Größe von 2,11 Metern auch gerne den Dreier einstreut, versenkte in dieser Partie sieben seiner acht Distanzwürfe und schoss die Oberfranken mit insgesamt 33 Zählern im Alleingang ab.

Im weiteren Saisonverlauf erreichte er nie wieder diese Trefferquote, aber über 46 Prozent im Schnitt sind bei 5,4 genommenen Dreiern pro Partie immer noch mehr als gefährlich und sorgen für den zweitbesten Punkteschnitt im Telekom-Team (14,3). Knapp vor Zubcic liegt als Bonner Topscorer Point Guard Josh Mayo (14,4), den Headcoach Predrag Krunic in 34 von 34 Spielen in die Startformation beorderte. Toprebounder ist Julian Gamble mit 6,3 Rebounds, dazu kommen noch 12,1 Punkte.

Bamberg muss seine Kadertiefe nutzen

Bei Brose Bamberg lag die Hauptlast des Scorings im Saisonverlauf auf den Schultern von Dorell Wright (13,2), der zudem noch bester Rebounder (5,7) seiner Farben ist und - ähnlich wie Zubcic - stark von der Dreierlinie agiert (45,5 Prozent bei 5,0 Dreier pro Spiel). Dahinter folgt mit Ricky Hickman, Daniel Hackett und Augustine Rubit ein Trio, dass regelmäßig mehr als zehn Zähler verbucht. Hackett ist zudem mit 4,6 direkten Korbvorlegen bester Passgeber des Meisters und unumstrittener Energizer.

Hinter diesen Vieren stellt sich das Banchi-Team breit auf und muss gegen die Bonner seine Kadertiefe voll ausschöpfen. Ein wichtiges taktisches Mittel könnte für Bambergs italienischem Headcoach die Foulverteilung sein. Bonn ist mit 72,1 Prozent Freiwurfquote das zweitschlechteste Team der Liga, Bamberg gehört mit 81,4 Prozent von der Linie zur BBL-Spitzengruppe.

Das Vorjahr dient nicht als Blaupause 

Im vergangenen Jahr startete Brose Bamberg mit einer Heimniederlage gegen Bonn ins finale Meisterrennen, machte diesen Fehler allerdings postwendend wieder wett. Aufgrund der chronischen Auswärtsschwäche in dieser Spielzeit wäre eine Auftaktniederlage fast schon fatal. Diese gilt es daher mit allen Mitteln zu verhindern.