Basketballer "sechs Spiele davon entfernt aufzusteigen"

31.3.2015, 14:27 Uhr

Die Playoffs beginnen. Für rent4office Nürnberg geht es gegen Essen. © Sportfoto Zink / WoZi

Vor knapp 1500 Zuschauern war es eine wahrhaftige Playoff-Atmosphä­re, die sich 40 Minuten lang auf und neben dem Parkett abspielte. Die ers­te Halbzeit ging klar an Nürnberg, während es in den Vierteln drei und vier noch mal unnötig eng wurde.

„Wir haben im Hinspiel in Gotha sehr unglücklich verloren, daher war es wichtig, dass wir heute gewinnen, auch um mit einem positiven Erlebnis in die Play-offs zu gehen“, resümierte Trainer Ralph Junge nach dem 22. Sai­sonsieg. Bis zur 37. Minute war die Partie völlig offen, nachdem die Gast­geber eine zwischenzeitliche 15-Punk­te- Führung verspielt hatten. Doch anders als in Würzburg eine Woche zuvor, behielten die Akteure um Jo­shua Young (16 Punkte) dieses Mal die Nerven und gewannen am Ende deutli­cher als gedacht. Daran konnte auch Gothas Flügel­spieler Marco Völler (13 Punkte), Sohn der Fußballlegende Rudi Völler, nichts ändern.

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Dass sich der Blick nach dem letzten Hauptrundenspiel bei Trainer wie Spielern bereits auf die Playoffs richtet, ist natürlich klar. „Für uns war das ein extrem wichtiger Sieg, da wir uns auch für das mögliche Halbfinale den Heimvor­teil sichern konnten“, stellte Robert Oehle die Bedeutung des jüngsten Erfolgs und des damit verbundenen zweiten Platzes heraus. Auch der Trai­ner weiß um die Wichtigkeit des zwei­ten Rangs: „Wir freuen uns auf die Playoffs, haben aber als Zweiter auch eine gewisse Favoritenrolle neben Würzburg zu tragen.“

„Ich mag Essen nicht“

Auf die Junge-Truppe wartet in der ersten Runde der Tabellensiebte aus Essen. Zweimal trafen die beiden Mannschaften bereits aufeinander, beide Male konnten sich die Franken den Sieg sichern. Dennoch machte sich direkt im Anschluss an den Sieg über Gotha der Unmut über den kom­menden Gegner breit. „Ich mag Essen nicht.“ Ein ums andere Mal wiederhol­te der 46-Jährige Coach diesen Satz, aus gutem Grund. In den beiden Hauptrundenspielen war es zweimal ein extrem harter Kampf, in denen die Nürnberger bis an ihre Grenzen gehen mussten.

Mit seinem ehemaligen Spie­ler aus Urspring, Marco Buljevic, ver­fügt der Verein aus dem Ruhrgebiet über einen individuell stark besetzten und sehr tiefen Kader. „Gegen Essen erwartet uns eine richtig toughe Se­rie“, weiß der Erfolgstrainer, was auf ihn und seine Mannschaft zukommen wird. Natürlich wäre es auch gegen Heidelberg oder Hamburg schwierig geworden, doch vor allem vor Essen hat Junge „einen Höllenrespekt“. Dennoch hoffen alle in Nürnberg darauf, dass es in den Playoffs so weit wie möglich geht.

"Wollen im Finale stehen"

Über das The­ma Aufstieg wird, vor allem nach dem Auftritt gegen Gotha, von nun an nicht mehr geschwiegen. „Wir sind jetzt sechs Spiele davon entfernt auf­zusteigen. Wir wollen diese sechs Spie­le gewinnen und im Finale stehen“, gibt Centerspieler Oehle die Marsch­route für die Runde der letzten Acht vor. Mit einem Auge schielt der 26-Jährige bereits auf das mögliche Halbfinale, in dem es „zum Kracher kommen wird“. Eine Anspielung auf die Gießen 46ers, die Nürnberg laut Oehle „durchaus schlagen kann“.

Eine wichtige Rolle, egal gegen wen, spielt dabei auch die Personalsi­tuation. Gegen Gotha fehlten Max Kuhle (Rückenbeschwerden) und Jud Dillard, bei dem es sich in dieser Woche entscheidet, ob er wieder mit­wirken kann. „Wir brauchen die Rota­tion, gerade in den Playoffs“, stellt Ralph Junge die Wichtigkeit jedes ein­zelnen Spielers heraus. Mit dem Errei­chen von Platz zwei hat man die Erwartungen für die Hauptrunde mehr als erfüllt. In den Playoffs herr­schen jedoch andere Regeln.

„Es ist verdient, dass wir Zweiter sind, aber dafür kannst du dir jetzt nichts kau­fen. Die nächsten Spiele fangen wie­der bei null an“, bringt es Robert Oeh­le auf den Punkt. Sein Trainer sieht das ebenfalls so: „Klar haben wir mit der neu zusammengestellten Mann­schaft das Ziel mehr als erreicht. Aber wenn du in der ersten Runde ausschei­dest, dann bringt auch der zweite Platz nichts.“