Challenge Roth: "Bestes Starterfeld, das wir jemals hatten"

16.4.2014, 18:59 Uhr

Dirk Bockel will seinen Titel beim Datev Challenge Roth in diesem Jahr verteidigen. Die Konkurrenz ist allerdings deutlich größer geworden. © dpa

Kurzzeitig ist Kathrin Walchshöfer aus dem Konzept gebracht worden. Die Geschäftsführerin des Datev Challenge Roth schaute verdutzt auf der Pressekonferenz für den nächsten Langdistanz-Triathlon am Sonntag, 20. Juli, im mittelfränkischen Landkreis. Während gewöhnlich Pressekonferenzen unter den Veranstaltern bis ins Detail abgesprochen sind, hat sie Claus Fesel mit seinem Redebeitrag völlig überrascht. "Wir verlängern das Titelsponsoring auf zwölf Jahre", sagte der Marketingleiter der Datev.

Zwölf Jahre sind im schnelllebigen Sportbereich eine lange Zeit. Selbst der einstige Titelsponsor Quelle war nur zehn Jahre dabei, obwohl der inzwischen in die Insolvenz gegangene Versandhändler mehr als ein klassischer Geldgeber war. Die zuständigen Mitarbeiter verband eine langjährige Freundschaft mit den Triathlon-Veranstaltern.

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"Der erste Datev Challenge Roth ist im vergangenen Jahr super angekommen", erklärte Claus Fesel. Selbst der Datev-Vorstandsvorsitzende Dieter Kempf war als Zuschauer den ganzen Tag an der Rennstrecke gewesen. "Die Veranstaltung ist es uns wert", meint der Marketingleiter der Genossenschaft.

Obwohl Kathrin Walchshöfer beteuerte, nichts von Fesels Überraschung gewusst zu haben, präsentierte sie ihm als Dankeschön "das weltbeste Starterfeld, das wir in Roth jemals hatten". Neben Vorjahressieger Dirk Bockel aus Luxemburg starten der Hawaii-Zweite Luke McKenzie und der Hawaii-Sieger aus dem Jahr 2012 Pete Jacobs (beide Australien) genauso in Roth wie der Hawaii-Vierte James Cunnama und die deutschen Topathleten Timo Bracht und Nils Frommhold.

"Es ist ein Bombenfeld", sagt Vorjahressieger Bockel. "Aber ich schlafe nicht unruhig. Bringt die Leute! Die Bombe ist einmal geplatzt, sie kann auch zweimal platzen." Deshalb sei er zuversichtlich, trotz der erhöhten Konkurrenz seinen Titel zu verteidigen. "Recht viel werde ich nicht ändern", erklärt er, "denn ich habe letztes Jahr alles richtig gemacht."

Bei den Frauen starten sogar fünf der zehn Besten von Hawaii in Roth. Darunter sind Hawaii-Siegerin Mirinda Carfrae, Roth-Siegerin Caroline Steffen, die Hawaii-Vierte Yvonne van Vlerken aus Holland, die Engländerin Rachel Joyce und Michelle Vesterby. Unter den deutschen Topstartern ist neben Julia Gajer erstmals auch wieder Lokalmatadorin Anja Beranek. Dreimal war sie bereits in Roth am Start; in den vergangenen Jahren habe das Rennen aber nicht in ihren Terminkalender gepasst. "Ich bin ein emotionaler Sportler", sagt die Fürtherin. "Wenn alle Menschen da sind, die mich lieb haben, bringe ich immer eine besondere Leistung."

Beim Challenge gibt es heuer ein besonderes Jubiläum: 30 Jahre Triathlon in Roth. Neben einer 83-jährigen Nonne aus den USA hat sich deshalb auch Kurt Einsiedel wieder angemeldet. Der 77-jährige Wendelsteiner war 1984 schon beim ersten Franken-Triathlon dabei.