Club-Pleite: Gute Einzelleistungen reichten nicht

11.3.2019, 19:06 Uhr

Ewerton sorgte gleich zu Beginn für einen Schockmoment beim Club, überzeugte aber durch souveräne Leistungen in der Abwehr. © Sportfoto Zink / DaMa

Zum 19. Mal in Folge war es für den Club ein erfolgloser Tag. Begleitet von Sturmtief "Eberhard", der in der Nachbarstadt Fürth für die Absage des Spiels gegen Dresden gesorgt hatte, startete die Partie gegen Hoffenheim für die Nürnberger mit einem Schock.

Nach einer Grätsche von Ewerton zeigt Schiedsrichter Dingert auf den Punkt, wurde aber vom Videoassistenten zurückgepfiffen. Zurecht, denn der FCN-Verteidiger, der in der Rückrunde zu einer wichtigen Stütze der Nürnberger Abwehr geworden war, spielte nur den Ball. Dieses Duell mit Andrej Kramaric war eines von vielen, in denen der Brasilianer zumeist die Oberhand behielt. Insgesamt 75 Prozent seiner Zweikämpfe gewann Ewerton. Auch seine Passquote war mit 95 Prozent angekommenen Zuspielen nahezu perfekt.

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Sein Kollege, Lukas Mühl, machte seine Sache ebenfalls nicht schlecht und überzeugte mit 80 Prozent Zweikampfquote. An der Innenverteidigung lag es also schon mal nicht, dass der Club erneut keine Punkte holen konnte. Aber woran dann?

Zum einen hatte Hoffenheim mit 64 Prozent deutlich mehr Ballbesitz als der Club und startete vor allem in der ersten Halbzeit frischer und spielfreudiger in die Partie. Die Nürnberger konnten dem schnellen Kombinationsfußball der Heimmannschaft kaum folgen. Aus einem solchen Angriff resultierte der unglückliche Handelfmeter, der die Hausherren zum ersten Mal in Führung brachte.

Zum anderen fiel beispielsweise Tim Leibold durch eine mit 22 Prozent extrem schlechte Zweikampfquote auf. Nach vorne war er deutlich engagierter und bereitete nach einem Pass von Kubo den Ausgleich durch Hanno Behrens mit vor. Die Zweikampfquote ließ auf beiden Seitenzu wünschen übrig: Hoffenheim gewann 54 Prozent der direkten Duell, der Club 46 Prozent.

 

Patrick Erras, der den Strafstoß verursacht hatte, überzeugte ansonsten mit einer starken Passquote von 86 Prozent und hatte in der Nachspielzeit sogar den Ausgleich auf dem Fuß. Doch die Schuhsohle von Ermin Bicakcic rettete dem Team von Julian Nagelsmann die drei Punkte.



Insgesamt brachten die Hoffenheimer 511 von 600 Pässen an den Mann, während der Club nur 259 von 350 Bällen verwerten konnte. Torgefährlich wurde der FCN elfmal, Nagelsmanns Team konnte 16 Mal abschließen. Das 1:2 war dann eine Mischung aus schlechtem Stellungsspiel und Pech, denn der Ausrutscher von Eduard Löwen ermöglichte erst den Pass in die Mitte, den Mühl nicht klären konnte, der freistehende Kramaric aber mit der Hacke zu allem Überfluss durch Christian Mathenias Beine ins Tor bugsierte.

Torschütze Hanno Behrens stemmte sich mit aller Kraft gegen die drohende Niederlage, diente sowohl als Aufbau- wie auch als Wandspieler und war durchgehend vorne wie hinten anzutreffen. Nicht verwunderlich ist es deshalb, dass er mit 12,26 Kilometern die weitesten Wege auf dem Platz zurücklegte. Doch am Ende reichte weder sein Tor, noch die erneut starke Leistung von Mathenia, der beim Stand von 0:1 den Schuss von Ishak Belfodil entscheidend an den Pfosten lenkte.

Die starken Einzelleistungen waren also nicht genug, der Club muss weiterhin an vielen Stellschrauben drehen, um den gezeigten Einsatz in Erfolg ummünzen zu können.