Der Club braucht ein Wunder

22.4.2014, 06:00 Uhr

Trainer Gertjan Verbeek steht nach der erneuten Pleite gegen Leverkusen auf dem Prüfstand. © Sportfoto Zink

Und ein Sportvorstand, der seinem einst so gelobten Coach plötzlich keine Jobgarantie mehr ausstellen mag. Am Osterfest 2014 umweht den 1. FC Nürnberg wieder einmal die düstere Tragik eines Passionsspiels.

Auch wenn der vielleicht rettende Relegationsrang noch immer nur ein Pünktchen entfernt liegt und der dort notierte HSV ähnlich desolat daherkommt, ist die Aufbruchstimmung, die man mit dem furiosen Rückrundenstart erzeugt hatte, längst kollektiver Depression gewichen. Vor allem, weil sich das vom Verletzungspech gebeutelte Team inzwischen tatsächlich präsentiert wie ein Absteiger.

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Doch so lange rein rechnerisch noch der Hauch einer Chance besteht, wäre es grob fahrlässig, in Agonie zu versinken. Es geht jetzt nicht mehr um Spielsysteme, Trainingsinhalte oder Krankenakten; es geht allein noch ums Gewinnen, egal wie. Und Abstiegskampf wird vor allem im Kopf entschieden. Deshalb müssen die Verantwortlichen natürlich prüfen, ob Gertjan Verbeek noch über genügend Energie, Ideen und Überzeugungskraft verfügt, um seine verunsicherten Profis mental auf den Showdown einzustimmen.

Ist dies nicht der Fall, sollte man sich am Valznerweiher wohl ehrlich eingestehen, dass das durchaus innovative Experiment mit dem knorrigen Niederländer trotz respektabler Ansätze gescheitert ist. Und konsequent reagieren – auch wenn potenzielle Wunderheiler dann nur noch schwer zu finden sein dürften.