Der HC Erlangen will in Lemgo Wiedergutmachung

15.2.2018, 08:56 Uhr

Noch ist offen, ob Neuzugang Jan Schäffer nach seiner Verletzung am Hüftbeuger in Lemgo auflaufen kann. © Sportfoto Zink / OGo

Bei der Wiedergutmachung hat Selke keineswegs die 20:29-Heimniederlage gegen die SG Flensburg-Handewitt vor knapp einer Woche im Blick, sondern das erste Spiel der laufenden Saison: Da war der HCE dem Traditionsklub in heimischer Halle 24:28 unterlegen. "Das liegt mir noch im Magen", bekannte der einstige Torhüter im Vorfeld der Begegnung. Schließlich habe diese Niederlage die neuformierte Mannschaft des HCE aus dem Tritt gebracht. "Jetzt wollen wir sie mindestens genauso ärgern", sagte er und bezeichnete den Tabellenneunten, der in der vergangenen Spielzeit gerade noch den Klassenerhalt geschafft hatte, als "eine der Überraschungsmannschaften dieser Saison".

Und er wollte sich ebenso wenig wie Trainer Adalsteinn Eyjolfsson festlegen, wie sich die 17:38-Klatsche Lemgos mit dem historischen Halbzeitstand von 4:23 bei den Rhein-Neckar Löwen auswirken wird. "So etwas kann Verunsicherung, aber auch das Gegenteil bewirken", gab sich Selke zurückhaltend.

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Noch ist offen, ob Neuzugang Jan Schäffer am Donnerstag eingesetzt werden kann. Nach seiner Verletzung am Hüftbeuger durchlaufe der Kreisläufer bis zum heutigen Mittwoch eine "Dauertestphase", verriet der HCE-Coach. "Dann schauen wir, ob die Ärzte grünes Licht geben", klangen Zweifel bei Eyjolfsson durch. Er werde in jedem Fall Johannes Bayer und Florian Wagner aus der zweiten Mannschaft mit nach Lemgo nehmen, sagte der Isländer. Zugleich kündigte er an, dass der seit über drei Monaten fehlende Rückraum-Linkshänder Nicolai Theilinger nach seiner Sohlenverletzung nächste Woche ins Mannschaftstraining zurückkehren werde.

An den Automatismen gefeilt

Den morgigen Gegner mit dem früheren HCE-Akteur Isaias Guardiola charakterisierte Eyjolfsson als konterstarke Mannschaft, die in der Hinrunde eine sehr gute Abwehr gestellt habe. "Vorne spielen sie sehr diszipliniert und mit viel Geduld", so der HCE-Trainer. Ähnlich müsse sein Team auftreten, hinten kompakt stehen und ins Konterspiel kommen - dann rechne er sich gute Chancen aus. Die vielen gegen Flensburg vergebenen Torchancen habe er im Training nicht besonders angesprochen: "Wenn man das permanent tut, kann es auch den gegenteiligen Effekt haben."

Vielmehr habe er zuletzt mit der Mannschaft weiter an den Automatismen gefeilt, vor allem beim Angriffsspiel. Mit den neu
einstudierten Abwehrvarianten zeigte er sich trotz einiger Fehler gegen Flensburg zufrieden: "Da sind wir für die kurze Zeit schon sehr weit." Das Hinspiel, bei dem er noch nicht im Amt gewesen war, habe er nicht besonders angesprochen. "Ich schaue nicht in den Rückspiegel, sondern nach vorne."

Und da warten nach Lemgo wegweisende Partien gegen Minden, in Gummersbach und gegen Stuttgart auf den HCE. "Wir schauen aber nicht zu weit voraus, sondern konzentrieren uns immer auf das vor uns liegende Spiel", bremste Selke.