Die Kleeblatt-Kritik: "Keiner hat 100 Prozent erreicht"

11.2.2020, 09:31 Uhr

Und schon wieder ist da ein Hannoveraner! Kleeblatt-Keeper Sachsa Burchert fand nach der Heimniederlage gegen 96 klare Worte. © Sportfoto Zink / Alexander Schlirf

Stell dir vor, du kannst dich mit einem weiteren Sieg in der Spitzengruppe der 2. Fußball-Bundesliga etablieren, doch deine Fans sind vor dem Spiel mit dem Kopf ganz woanders. Nein, nicht etwa beim Derby in Nürnberg, das am 26. April steigt und für das der freie Vorverkauf in einer Woche beginnt. Es geht einer hartnäckigen Gruppe von Anhängern der SpVgg Greuther Fürth nach wie vor darum, die "Greuther" aus dem Vereinsnamen zu tilgen.

"Greuxit jetzt!" - und eine vermeidbare Fürther Niederlage 

Auf Bannern im halben Stadion waren witzige Sprüche zu lesen wie "Mooch kann Tee" oder "Greuxit jetzt!". Dummerweise war aber in den folgenden 90 Minuten gegen Hannover 96 auch die weiß-grüne Mannschaft nicht so ganz bei der Sache. Anders ist es nicht zu erklären, was Torhüter Sascha Burchert in Worte zu fassen versucht: "Man hat den Unterschied in der Tabelle schon gesehen." Verhindert hat das die 1:3-Niederlage gegen das abstiegsbedrohte Hannover nicht. Bei der Ursachenforschung stößt der Vizekapitän, der ebenfalls nicht seinen besten Tag erwischt hat, auf eine goldene Grundregel: "Ich kann jetzt keinen Spieler nennen, der abgefallen ist. Keiner hat gehemmt gewirkt. Es hat aber auch keiner die hundert Prozent erreicht, was wir müssen."

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Anhand der vielen herausgearbeiteten Chancen, referiert Burchert, habe man schon gesehen, "warum wir da oben stehen". Aber jemand, der die Spielvereinigung jetzt nicht jedes Wochenende verfolgt, könne den Rückschluss ziehen: "Jetzt waren die wieder oben und haben einen Nackenschlag bekommen." Für Fürths Keeper aber ist es eher so: "Es ist kein Schritt nach vorne, aber auch keine Stagnation, wie wir es in der Saison schon ein paar Mal hatten."

Tabellenführer Bielefeld kommt zum Kleeblatt 

Seine Stagnation hat auch Linksverteidiger Maximilian Wittek überwunden. Er flankte häufig und gefährlich, eine Flanke führte zum 1:2, es war ein Eigentor von Waldemar Anton. Seine nüchterne Analyse: "Wir haben in der ersten Halbzeit nicht so die Prinzipien auf den Platz gebracht, wie wir sie in den ersten beiden Spielen gezeigt haben."

Ob es eine Rolle gespielt habe, dass man mit einem Sieg Rang vier hätte zementieren können, vermag er nicht zu sagen: "Bei uns befasst sich keiner mit der Tabellensituation. Wir wissen, dass wir ganz gut stehen in der Tabelle. Gerade so Spiele wie heute müssen zeigen, warum wir da oben stehen."

Und das ging leider schief. So bleibt nun nur der Blick auf Samstag, wenn Tabellenführer Bielefeld anreist. Burchert freut sich schon: "Ich glaube, dass wir da eine Chance haben, wenn wir einen guten Ball spielen."

Ob Mergim Mavrajs Adduktorenschmerzen bis dahin verschwunden sind, ist höchst fraglich. Die Untersuchungen dauerten bis Montagabend an.