"Die Null steht": Rams enttäuschen gegen Phantoms

22.5.2017, 15:43 Uhr

Gegen Wiesbaden und Adrian Kiernan (li.) mussten sich Sheldon Mayer und seine Nürnberg Rams geschlagen geben. © Sportfoto Zink / DaMa

Am Ende der vergangenen Spielzeit hatten Nürnbergs Zweitliga-Footballer eine gute Idee: Warum, dachten sich die Rams, trägt man die Heimspiele künftig nicht am Samstag statt am Sonntag aus? Immerhin ließe sich so auch mal ein Heimsieg anständig feiern, ohne an Montagmorgen denken zu müssen. Und einen Sieg haben sie in dieser Saison ja eigentlich bei jedem Auftritt auf dem Zeppelinfeld eingeplant.

An diesem Samstag fiel die gemeinsame Feier aus. Zumindest ging Coach Salimir Mehanovic nicht davon aus, dass irgendeiner seiner Spieler auf die absurde Idee kommen könnte, diesem gründlich misslungen Auftritt noch etwas Ausgelassenheit folgen zu lassen. Mit einem 0:19 (0:0, 0:0, 0:6, 0:13) gegen die Wiesbaden Phantoms war ihnen auf bemerkenswerte Weise der zweite Heimsieg in der noch jungen Spielzeit abhanden gekommen, "egal, ob als Spieler oder Trainer", sagte Mehanovic anschließend, "kann ich mich in meiner Laufbahn nicht an viele Spiele erinnern, bei denen die Null stand". Hinter dem Namen seiner Mannschaft.

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Ein einziger Touchdown war ihnen gegen die bislang sieglosen Wiesbadener gelungen, doch den hatten wollten die Schiedsrichter nicht anerkennen. Zur Halbzeit stand deshalb auf beiden Seiten die Null. Nach dem Offensivspektakel gegen Fürstenfeldbruck, als ihnen 62 Punkte glückten, sie aber auch 40 kassierten, hatte der Cheftrainer die Verteidigungsarbeit zur "Chefsache" erklärt.

Zunächst mit Erfolg. Auch den Gästen wollte offensiv nicht viel gelingen, die wenigen guten Aktionen in der zweiten Halbzeit reichten aber letztendlich aus, um den Rams den Samstagnachmittag und den Samstagabend zu verderben. Auch nach dem Seitenwechsel leistete sich Nürnbergs Offensive, die ihr Trainer vor zwei Wochen noch "erstligareif" nennen wollte, schwere Fehler in Serie. "Wenn du sieben Ballverluste produzierst, kannst du kein Spiel gewinnen", lautete Mehanovic’ bitteres Fazit, der nun überlegen muss, ob er seinem überforderten Quarterback James Slack kommende Woche bei den Albershausen Crusaders eine Pause gönnt und wieder AJ Springer zum Chefstrategen ernennt. "Darüber muss man diskutieren", sagt Mehanovic, will aber erst noch die Videoanalyse abwarten. Eine Kurzschlusshandlung, so darf man ihn verstehen, wäre keine gute Idee.