Kreisklasse Nürnberg/Frankenhöhe

Die Sportfreunde Laubendorf punkten mit jungen motivierten Talenten

21.9.2021, 17:16 Uhr

In der Kreisklasse 3 Nürnberg/Frankenhöhe zieht der SV Burggrafenhof derzeit einsam seine Kreise an der Tabellenspitze. Der härteste Verfolger, die Sportfreunde Laubendorf, ist dabei nicht nur Tabellen- sondern auch geographischer Nachbar.

Nur fünf Kilometer trennen die beiden Kontrahenten. Beim Stichwort Lokalrivalen fällt auf, dass die Laubendorfer ausgerechnet die beiden Derbys gegen Burggrafenhof und den TSV Langenzenn verloren haben. „Unsere Gegner wissen schon, dass wir da, bedingt durch viele Urlauber, jeweils nicht in Bestbesetzung antreten konnten und teilweise sogar mit A-Jugendlichen auflaufen mussten“, relativiert Coach Bernd Jäger diese Niederlagen. Diese seien vielmehr ein weiterer Ansporn für seine junge Truppe.

Im Amateurfußball stellt nach Jägers Worten diese Saison alle Vereine und Mannschaften vor besondere Herausforderungen: „Wir konnten monatelang nicht normal trainieren und dennoch hat kein Mitglied die ,Laubi-Familie‘ verlassen. Das freut mich als Trainer umso mehr.“ Beim Training richtig in die Vollen gehen, kann der Tabellenzweite praktisch erst seit einer Woche. „Das hat man am letzten Sonntag auch schon direkt sehen können, als wir zwei Tore nach einstudierten Situationen erzielten“, führt Jäger, der der Mannschaft großes Potenzial attestiert, weiter aus.

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Trotz der aktuell rosigen Tabellensituation beschäftigt sich der Trainer nicht mit Planspielen: „Auf- oder Abstieg interessieren mich in dieser Saison überhaupt nicht. Wir werden erst nach Ende der Saison sehen, wo wir dann stehen und dann können wir uns Gedanken für die nächste Spielzeit machen“.

Neben dem Mannschaftskollektiv haben er und sein Co-Trainer Daniel Apel auch immer jeden einzelnen Spieler als Individuum im Blick. Mit diesem Wissen feilen die beiden Übungsleiter dann an ihrem taktischen Konzept und der Teambildung. „Unsere Philosophie lautet Vollgasfußball und Pressing. Für uns gibt es nur den Weg nach vorne“, so Jäger, der in der Vergangenheit als DFB-Elitetrainer diverse Auswahlmannschaften des DFB und BFV betreut hat.

Auch aus dieser Vergangenheit heraus gehört seine Passion dem Powerfußball mit dem Spieler im Mittelpunkt. „Ich wünsche mir, dass es im Fußball mehr um Leidenschaft als ums Geld geht“. Inzwischen arbeitet Jäger hauptberuflich als Einkaufsmanager bei Siemens und kümmert sich nebenbei um seine Fußballschule „Soccerzocker“.

Talent aus Rumänien

Unter den vielen jungen „Laubis“ sticht vielleicht Torjäger Christian Seiwerth hervor. Der 22-Jährige hat in der laufenden Saison bereits 18 Treffer erzielt. Der Vollblutstürmer war in seiner Heimat Rumänien, unter anderem mit einer Einladung zur U17-Nationalmannschaft, auf einem sehr guten Weg, bevor ihn ein Kreuzbandriss in seiner Entwicklung zurückwarf. Im August 2019 zog Seiwerth, ohne ein Wort Deutsch zu sprechen, zu seiner Freundin nach Langenzenn und fand dort Anschluss in der Laubendorfer A-Jugend.

Schnell erkannte sein damaliger Coach das Potenzial, ehe sich Bernd Jäger des jungen Kickers annahm: „Christian benötigte nach seiner Verletzung Unterstützung, die wir ihm zuteil werden ließen und ihn ganz behutsam wieder aufgebaut haben. Diese Unterstützung ging beim gemeinsamen Deutschlernen auch über den Fußballplatz hinaus“. Das macht aus Sicht des Trainers die „Laubi-Familie aus“, deren fester Bestandteil Seiwerth inzwischen geworden ist.

Trotz seiner Trefferquote zeichnet den Torjäger laut seines Trainers Bescheidenheit aus: „Er stellt sich in den Dienst der Mannschaft und ist diese Saison auch wirklich komplett fit. Er hat nach wie vor noch sehr großes Potenzial und kann es weit bringen.“ Aktuell konzentriert sich der Handwerker auf seine Aufgabe in Laubendorf, um dann nach dieser Saison höherklassig den nächsten Schritt zu wagen. Entsprechende Angebote wird er zum richtigen Zeitpunkt in enger Absprache mit seinem Mentor Bernd Jäger sondieren.

Ganz aktuell gehört Seiwerths und Jägers Augenmerk aber dem nächsten Gegner, ASV Weinzierlein-Wintersdorf. Die Laubendorfer treffen nächsten Sonntag auswärts an der Frankenstraße auf den aktuellen Tabellenvierten: „Weinzierlein ist gut gestartet, wir haben auf jeden Fall Respekt vor dem Gegner, aber natürlich keine Angst“, so Jäger. Er erwartet ein spannendes Spiel, in dem am Ende höchstwahrscheinlich die Tagesform entscheiden werde. Den Zuschauern verspricht der Trainer eine offensive Partie.