Effektiver Club-Sieg: Der Joker sticht, die Latte rettet

16.4.2017, 14:05 Uhr

Mit seinem Treffer zum 2:1 sicherte Cedric Teuchert dem Club drei Punkte. © Sportfoto Zink / DaMa

Ein bisschen war sie da, die Abstiegsangst im Nürnberger Achteck. Klar, der 1. FC Nürnberg hatte unter seinem neuen Coach Michael Köllner zwei seiner letzten drei Heimspiele gewonnen. Trotzdem waren es vor dem Spiel gegen Erzgebirge Aue nur fünf Punkte, die den fränkischen Altmeister von der bitterkalten Realität der dritten Liga trennten. Doch 90 Minuten, ein wichtiger Teuchert-Treffer und drei Punkte später darf am Valznerweiher durchgeatmet werden.

Der dritte Sieg im vierten Heimspiel unter Michael Köllner war nicht nur tabellarisch ein Befreiungsschlag für den FCN. Das 1:0 durch Tobias Kempe befreite die Nürnberger Mannschaft, ließ sie gut aufspielen und sorgte für Sicherheit. Zumindest bis kurz nach der Pause, als ein Kammerbauer-Platzverweis die Club-Pläne zunichte machte. Doch auch dieser Rückschlag schien die Köllner-Elf, die sich im Vorfeld auf sich selbst konzentrieren wollte, nicht aus der Bahn zu werfen. "Das haben sie gut weggesteckt und mit großer Leidenschaft verteidigt", lobte der Trainer nach dem Spiel seine Mannschaft.

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Nach der roten Karte und dem darauffolgenden Ausgleichstreffer durch Kvesic übte sich der FCN im Geduld, ließ die Gäste kommen und wartete ab, was die formstarken Veilchen (zuletzt sechs Spiele ohne Niederlage) anzubieten hatten. Vom Erfolg der letzten Wochen angetrieben spielte Aue auf Sieg, ohne jedoch mit wirklich zwingenden Aktionen Druck auf den Nürnberger Kasten auszuüben - so kam lediglich eine der 19 Aue-Flanken an und auch mit fast 40 Minuten Überzahl kamen die Gäste nur auf fünf Torschüsse.

So richtig zwingend wurde die Elf von Domenico Tedesco erst nach dem zweiten Club-Treffer. Aue kam durch den ehemaligen FCN-Stürmer Albert Bunjaku in der Nachspielzeit nochmal zu einer Riesenchance, der Kopfball des Schweizers segelte aber an die Latte. Das Glück des Tüchtigen, wie man es als Club-Anhänger nennen möchte, und das durchaus begründet: Nürnberg stemmte sich in Unterzahl couragiert gegen die Angriffe der Sachsen und war stets aggressiv am Gegenspieler, wie auch die 18 Fouls des Gastgebers belegen.

Ein glückliches Händchen bewies Trainer Michael Köllner indes bei der Einwechslung von Cedric Teuchert. Der Coburger kam in der 57. Spielminute für Tim Matavz in die Partie und wurde sofort zum belebenden Element. Mit vier Schüssen, darunter auch dem wichtigen Siegtreffer, empfahl der 20-Jährige sich für weitere Einsätze. Ebenfalls positiv auffällig zeigte sich Winter-Neuzugang Constant Djakpa. Der Ivorer sorgte für drei Flanken, war stets fleißig und verteidigte in Unterzahl konsequent seine linke Seite.

Tatsächlich war es aber Eduard Löwen, der mit 18 Zweikämpfen die meisten aller Club-Kicker gewann, während einmal mehr Kevin Möhwald mit den meisten Ballbesitzphasen zu überzeugen wusste. Der neunmalige deutsche Meister glänzte mit Effektivität und machte aus 40 Prozent Ballbesitz und insgesamt fünf Torschüssen drei Punkte. Keine Glanzleistung, aber ein wichtiger Sieg für das Köllner-Team, das sich damit seiner Abstiegssorgen entledigte.