Enttäuschender Start bringt Erlangen in Zugzwang

20.10.2016, 11:55 Uhr

Nominell gesehen gibt es eigentlich keinen Grund zur Klage. Der SCE sammelte immerhin sieben Brettpunkte — mehr als gegen die mit ausländischen Profis verstärkten Mannschaften zu erwarten war. Allein der Absteiger aus der ersten Liga, der Erfurter SK, trat mit drei Großmeistern (höchster Titel im Schach) und fünf Internationalen Meistern an.

Am Ende überwog aber doch der Frust, gerade weil es so knapp war. Die Erlanger Spieler, die sich in nahezu unveränderter Besetzung von der Regionalliga bis in die zweithöchste Spielklasse hochgekämpft hatten, standen ganz dicht vor einer großen Überraschung. Vor allem im ersten Spiel gegen den SK König Plauen war eindeutig mehr drin. Maximilian Merkert bezwang am fünften Brett seinen ersten Großmeister und konnte so die schlechte Tagesform von Alexander Hilverda (Brett 2) ausgleichen. Als dann auch noch Thomas Walter, der zu dieser Saison aus der zweiten Mannschaft wechselte, seinen Gegner am siebten Brett in ein Mattnetz verstricken konnte, lag der SCE bereits in Führung.

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Es sah gut aus, denn Hanna Marie Klek (2), Eddi Miller (4) und Stefan Liepold (6) hatten schon früh aussichtsreiche Stellungen erspielt. Am Ende konnte aber nur Miller punkten. Liepold stellte seine Partie während der Zeitnotphase ein. Ebenso konnte am dritten Brett die polnische Großmeisterin Jolanta Zawadzka, wie schon 2011 bei der Europameisterschaft in Frankreich, das Blatt gegen Klek komplett wenden.

Chance war da

Sogar gegen die hoch favorisierten Erfurter waren Chancen greifbar. Liepold übte mit einem ästhetisch ansprechenden Finish Vergeltung; Klek, Miller, und Neuzugang Lukas Böttger (8) remisierten. So aber leider auch Hilverda und Walter, deren Partien Gewinnpotenzial besaßen. Merkert konnte seine Partie aber ebenso wenig retten wie Spitzenbrett und Mannschaftsführer Philipp Wenninger.

Bei drei Absteigern aus der 2. Bundesliga steht der Schachclub damit am nächsten Doppelspieltag (19./20. November) gegen Bad Mergentheim und Göggingen bereits jetzt unter Siegesdruck.