Erstmals seit 1998: In Nürnberg gibt es Stehplätze beim Länderspiel

21.1.2020, 12:41 Uhr

Hier war noch sitzen angesagt: Länderspiel der Nationalmannschaft in Nürnberg gegen San Marino im Juni 2017. © dpa

Die Tickets teuer, die Spiele nicht immer attraktiv und noch dazu gibt es keine Stehplätze - obwohl gerade die bei den Fans besonders beliebt sind. Das sind, neben den durchwachsenen sportlichen Leistungen, nur ein paar der Faktoren, die die zuletzt eher überschaubaren Zuschauerzahlen bei Spielen der deutschen Nationalmannschaft erklären. Beim DFB geht man jetzt ein Stück auf die Fans zu und erlaubt beim Traditionsduell Deutschland gegen Italien, das am 31. März um 20.45 Uhr in Nürnberg stattfinden wird, erstmals seit 22 Jahren wieder Stehplätze.

"Der Fußball ist für jeden da und muss für jeden bezahlbar sein", findet DFB-Präsident Fritz Keller. "Deshalb sind wir sehr froh, unseren Fans der Nationalmannschaft erstmals wieder günstigere Stehplatztickets anbieten zu können. Zumal Stehplätze in Deutschland fest zum Stadionerlebnis gehören. Das darf bei der Nationalmannschaft, die Anhänger aus allen Gruppen der Gesellschaft hat, nicht anders sein." Bislang war das aber anders. Weil seit 1998 ein Verbot der UEFA gilt, das Stehplätze bei Länderspielen untersagt - eigentlich.

Kinder sind ab fünf Euro mit dabei

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DFB-Präsident Fritz Keller hat in einem persönlichen Gespräch mit UEFA-Präsident Aleksander Ceferin nun eine Ausnahmeregelung erwirkt. Denn ursprünglich gilt das Stehplatz-Verbot eigentlich nur für Pflichtspiele. Außerdem, so argumentierte Keller laut Kicker, habe sich die Sicherheitslage in den Stadien über die vergangenen Jahre hinweg erheblich verbessert. Den Ausführungen Kellers wollte man sich beim europäischen Fußballverband offenbar nicht verschließen. In Nürnberg können die Besucher damit also wählen, ob sie lieber sitzen oder stehen wollen.

Dadurch wird der Länderspiel-Besuch auch spürbar billiger. Stehplätze sind für Vollzahler ab 15 Euro zu haben, ermäßigte Karten kosten zwölf Euro (gültig für Kinder ab sieben Jahren, Schüler, Studenten, Rentner und Personen mit Schwerbehindertenausweis ab 50 Prozent). Kinder unter sechs Jahren dürfen ihren Fußball-Helden sogar schon für fünf Euro bei der Arbeit zuschauen. Sitzplätze schlagen, je nach Kategorie, mit 25 bis 80 Euro zu Buche. Für Kinder bis sechs Jahren gibt es aber auch hier eine Vergünstigung: Sie bezahlen für ihren Sitzplatz nur zehn Euro - ganz egal, wo im Stadion der sich befindet.

Der Vorverkauf für das ewig junge Kräftemessen mit dem vierfachen Weltmeister Italien läuft seit Dienstag, den 21. Januar um 10 Uhr. Tickets gibt es in allen Geschäftstellen der Nürnberger Nachrichten. Außerdem sind die Karten telefonisch unter 0911/216-2777, der Servicehotline für Nürnberg, Fürth, Erlangen, Neumarkt, Forchheim und Herzogenaurach, zu bestellen. Natürlich ist eine Bestellung auch online über den NN-Ticketshop möglich.