"Es gibt nicht mehr so viele gute Boxer"

7.8.2012, 22:27 Uhr

NZ: Herr Meier, ich nehme an, dass Sie im Augenblick relativ viel Fernsehen schauen?
Günther Meier: Ich schaue nicht nur sehr viel fern, sondern schaue auch gerne Fernsehen. Und die Olympischen Spiele natürlich umso lieber, weil ich zweimal dabei war und weil ich das ganze Gefühl der Olympia-Teilnehmer in meinem Herzen trage, weil ich es eben zweimal selbst erlebt habe: Es ist ein fantastisches, ein einmaliges Gefühl! Und bei der Eröffnungsfeier ins Stadion einzuziehen, ist einfach unbeschreiblich!

NZ: Ihre Sportart kommt relativ wenig im Fernsehen vor . . .
Meier: Ja, meine Sportart kommt darum sehr wenig vor, weil es nicht mehr so viele gute Boxer gibt. Und überall hängt es davon ab, in welchem Rang man steht, wie gut man da steht. Ist man bekannt, wird man auch viel interviewt. Steht man nicht im Rampenlicht, wird man nicht interviewt.

NZ: Bei Olympia zählen in erster Linie die Medaillen. Verlieren gehört aber ebenfalls dazu – die Erfahrung haben Sie ja auch gemacht: Sie haben 1968 eine Medaille geholt, haben aber in Mexiko-City wie auch vier Jahre später in München Kämpfe verloren ...
Meier: Wenn Sie mich so ansprechen, muss ich schon kontern, denn ich war ja ein Konterboxer (lacht). Ich habe in 20 Jahren zwölfmal verloren – ich kann mir vorstellen, das kann man bei insgesamt 333 Kämpfen schon in die Geschichtsbücher eintragen.

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