F1-Tests: Silberpfeile geben einen Warnschuss ab

28.2.2015, 18:15 Uhr

Die Konkurrenz muss sich etwas einfallen lassen: Bei den Testfahrten in Barcelona dominierte Mercedes um Weltmeister Lewis Hamilton. © AFP PHOTO

Auf der Strecke kann die Formel-1-Konkurrenz von Mercedes jetzt fast nichts mehr ausrichten bis zum WM-Start. Nach dem finalen Testtag am Sonntag in Barcelona werden die Autos langsam aber sicher für die Reise nach Australien fertiggemacht. 1,2 Sekunden Vorsprung von Nico Rosberg am Freitag bei den Proberunden auf Valtteri Bottas im Williams – ebenfalls mit Mercedes-Power. Sebastian Vettel auf Rang vier im neuen Ferrari rund zweieinhalb Sekunden zurück. Selbst die offizielle Formel-1-Homepage schrieb von einem "bedrohlichen Warnschuss".

"Es ist klar: Wenn du gewinnen willst, musst du Mercedes schlagen", betonte Vierfach-Weltmeister Vettel drei Wochen vor dem Saisonstart in Melbourne. "Jeder wusste, dass sie schnell sind, aber sie waren sehr schnell", konstatierte Bottas, dessen Teamkollege Felipe Massa zum Auftakt der letzten Testphase noch der Schnellste gewesen war.

Werbung
Werbung

Vier Testtage in Jerez, vier Testtage in Barcelona und noch einmal einer auf dem Circuit de Catalunya – am zehnten Tag von insgesamt zwölf Testschichten war für Mercedes die Zeit reif für die weichen Reifen: Der Silberpfeil bekam die schnellen Pneus. Damit trafen die Mercedes-Männer die Rivalen empfindlich.

Schneller war auf dem als Gradmesser für die gesamte Saison geltenden 4,655 Kilometer langen Grand-Prix-Kurs an den vorangegangenen Testtagen keiner. Rosberg blieb sogar rund zweieinhalb Sekunden unter der Pole-Zeit von Teamkollege und Weltmeister Lewis Hamilton beim Großen Preis von Spanien im Mai vergangenen Jahres an gleicher Stelle.

Was die Verfolger noch mehr erschrecken dürfte, war neben der Tatsache, dass es mit den supersoften Reifen vermutlich noch schneller geht, Rosbergs Fazit nach seinem vorletzten Testtag. Der 29 Jahre alte gebürtige Wiesbadener klagte zunächst über Probleme mit dem Setup. Viel Übersteuern, unruhiges Heck, keine Traktion. Mit seinen Runden zum Schluss sei er aber zufrieden gewesen. Man sei zuversichtlich, ein gutes Auto zu haben, und er beginne, sich wohl darin zu fühlen.

An diesem Sonntag wird Rosberg seinen Wellness-Kurs fortsetzen. Dann heißt es bereitmachen für die Reise nach Australien. Ausruhen gilt aber auch beim Mercedes-Team, das 2014 der Konkurrenz gerade mal drei Rennsiege durch Daniel Ricciardo im Red Bull übrig gelassen hatte, nicht. Man wolle sich weiter verbessern, kündigte Rosberg an: "Deshalb stecken wir die Köpfe zusammen und arbeiten weiter." Das müssen die Verfolger erst recht.