Falcons-Coach Junge will Trier den "Todesstoß versetzen"

12.4.2019, 09:36 Uhr

Der Coach gibt die Richtung vor: Ralph Junge macht zur Zeit vieles richtig. Wenn er das bis Freitag so beibehält, winkt der Halbfinaleinzug! © Sportfoto Zink /OGo

Um 3 Uhr nachts waren die beiden Kleinbusse der Falcons wieder zurück in Nürnberg, den einen hatte wie immer der Trainer höchstselbst gesteuert. Einen richtigen Mannschaftsbus geschweige denn einen Busfahrer können sich die Zweitliga-Basketballer noch immer nicht leisten, in Zukunft soll sich das aber ändern. Mit jedem Sieg steigt die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Punkt auf der scheinbar nie kleiner werdenden To-do-Liste abgearbeitet werden kann.

Nach knapp fünf Stunden Schlaf war Ralph Junge bereits wieder auf den Beinen. Der 84:72-Erfolg vom Vorabend wollte aufgearbeitet werden, am Nachmittag stand das Videostudium mit der Mannschaft an. Verbesserungsbedarf gibt es ja immer, auch nach dem zwölften Sieg in Folge.

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Viel Luft nach oben ist allerdings nicht mehr, der zweite Sieg in der Viertelfinalserie gegen die Gladiators Trier fiel fast noch beeindruckender aus als das deutliche 92:74 zum Auftakt. "Mit welcher Souveränität wir gespielt haben, ist erstaunlich", sagte Junge nach der kurzen Nacht.

"Leider ist diese Linie zugelassen worden"

Nach einem guten Start der Gäste aus Nürnberg hatten sich die Gastgeber noch im ersten Viertel zurück in die Partie gekämpft, wobei die Betonung auf "gekämpft" liegen muss. Die Gladiators setzten nun vor allem auf eine physische Auslegung des Spiels, auf beiden Seiten gab es immer wieder kleine Nicklichkeiten. In der zwölften Spielminute versuchte Triers Johannes Joos den am Boden liegenden Ishmail Wainright zu treten und provozierte ein technisches Foul, ansonsten ließen sich die Falcons vor 3369 wütenden Zuschauern aber auch durch die harte Gangart nicht aus dem Konzept bringen. "Leider ist diese Linie zugelassen worden", sagte Junge zur Leistung des Schiedsrichter-Trios nur, sein Gegenüber war deutlich angefressener.

Christian Held nutzte die Pressekonferenz noch sehr ausführlich dafür, die Unparteiischen zu kritisieren und der Liga bei dem Thema mangelnde Professionalität vorzuwerfen. Ganz falsch lag er bei dem Punkt nicht, unverdient war der Nürnberger Sieg dennoch nicht. Nach dem Seitenwechsel bewegten die Falcons den Ball besser, sie leisteten sich weniger Turnover, holten mehr Rebounds und trafen sehr ordentlich.

Am Freitag steht deshalb bereits ein Entscheidungsspiel an. Bus fahren muss Ralph Junge diesmal nicht, die Falcons empfangen Trier um 19.30 Uhr in der heimischen Halle am Flughafen. Gelingt ihnen der 13. Sieg in Folge, würden sie bereits ins Playoff-Halbfinale einziehen, allerdings haben die Gladiators nun auch gar nichts mehr zu verlieren. "Wir müssen ihnen jetzt auch den Todesstoß versetzen", sagt Junge und wählt ausnahmsweise martialische Worte. Es sind eben Playoffs.