Falcons-Fans machen symbolische Auswärtsfahrt

16.3.2021, 08:42 Uhr

Die Corona-Pandemie hat dafür gesorgt, dass sich Heim- und Auswärtsspiele nicht mehr unterscheiden. Auch die "Noris Blockers" sind derzeit nur mit Bannern vertreten. © Sportfoto Zink / Daniel Marr, NN

Für eine Fahrt ins 416 Kilometer entfernte Trier hätten die "Noris Blockers" wohl eher keinen ganzen Reisebus vollbekommen. Sehr wahrscheinlich hätten sich die treuesten Fans der Nürnberg Falcons deswegen eher für eine Reise nach Jena entschieden. Oder nach Karlsruhe. Da hätten die Chancen besser gestanden, dass nur wenige Sitze unbelegt bleiben – und dass man sogar zu einer einigermaßen familienfreundlichen Zeit wieder zu Hause ist.

In den vergangenen Jahren haben es sich die Blockers zur schönen Tradition gemacht, wenigstens einmal pro Saison für Nürnbergs Zweitliga-Basketballer auch auswärts so etwas wie Heimspielatmosphäre zu schaffen. Meistens sind in der Liga nur einige sehr treue Anhänger*innen dabei, das ist auch bei den Falcons nicht anders. Aber ab und zu haben sie eben einen ganzen Reisebus gebucht und sich im Kollektiv den Besonderheiten solcher Ausflüge hingegeben: ein viel zu früh geöffnetes Bier, die ewig trockenen Semmeln an den Autobahnraststätten, die Gespräche mit dem Sitznachbarn, die je länger die Fahrt dauerte, immer weniger mit Basketball zu tun hatten.

Die Auswärtsfahrten fehlen

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Emil Drexler gehört zu denen, die diese Tradition zelebriert haben. Seit einem Jahr muss aber auch der Gründer der "Noris Blockers" auf Auswärtsfahrten verzichten, die Corona-Pandemie hat dafür gesorgt, dass sich Heim- und Auswärtsspiele nicht mehr unterscheiden und dass Autofahrten mit Zwischenstopps an Raststätten zum Gesundheitsrisiko geworden sind. Alles ist auf einen wackeligen Stream geschrumpft.

Am 4. April werden die Blockers trotzdem auswärts mit dabei sein. In Trier. Zumindest virtuell. Drexler hat dem aktuellen Vorstand der Fangruppierung nahegelegt, sich doch gerade in diesen Zeiten wieder mehr sozial und politisch zu engagieren. Mit der schönsten Auswärtsfahrt, die es nie gegeben hat, verbinden die Blockers nun beides.

Geld für bedürftige Menschen

"Auf nach Trier! Symbolische Auswärtsfahrt zur Unterstützung bedürftiger Menschen" lautet das Motto. Bei Facebook kann man sich für die Fahrt "anmelden" – und im besten Fall gleich noch spenden. "Wenn ich etwas vermisse", sagt Drexler, "dann die Gemeinschaft, den Spaß auf diesen Fahrten. Wir haben sie ja nicht nur gemacht, um möglichst erfolgreichen Basketball zu sehen. Das Spiel war nicht das Wichtigste." Und ist es auch diesmal nicht.

Der Erlös der Spenden geht an die Wärmestube der Stadtmission und an die Flüchtlingshilfe des Frankenkonvois. Über 1300 Euro sind bereits zusammengekommen. Bis 4. April kann man sich noch ein virtuelles Ticket kaufen. Vielleicht wird der Bus nach Trier ja tatsächlich voll. Zumindest virtuell.

So können Sie spenden:

Oder per Überweisung auf das Vereinskonto der "Noris Blockers": IBAN DE50 7605 0101 0013 2859 03
Verwendungszweck: Auswärtsfahrt nach Trier

Weitere Informationen unter: fans.nbc@gmail.com