FCN-Coach Klauß über Knothe: "Wir sehen sehr viel in ihm"

13.11.2020, 15:30 Uhr

Sieger im Kopfballduell mit dem fast zwei Meter langen Bas Dost: Noel Knothe wusste in Frankfurt zu gefallen. © Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr

Im Juni 2017 ging für Eintracht-Fan Noel Knothe ein Traum in Erfüllung. Ein Profi-Vertrag bei seinem Heimatverein, mit gerade mal 18. Sie hielten unheimlich viel von dem gebürtigen Hessen, aufgewachsen in der Nähe von Darmstadt. Ein Bild auf der Homepage der Eintracht zeigt ihn im Büro von Fredi Bobic, dem Vorstand Sport. Beim Abklatschen.

Seine Schulkarriere hatte Noel Knothe gerade erfolgreich beendet, konnte sich so voll auf die Fußballkarriere konzentrieren. "Und das Potenzial, das wir in ihm sehen, weiter ausbauen", wie Bobic hoffte. Trainer der Frankfurter Lizenzspielermannschaft damals: Niko Kovac. Der zehn Monate später auch Nachwuchsstürmer Jabez Makanda aus der U17 des 1. FC Nürnberg unbedingt haben wollte, in ihm ebenfalls einen Bundesliga-Anwärter sah.

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Am Donnerstag trafen sich die beiden wieder auf einem Nebenplatz der Arena und bekamen es in der zweiten Halbzeit auch ein paar Mal direkt miteinander zu tun. Knothe hatte Makanda gut im Griff und ließ im Verbund mit den anderen Nürnbergern auch sonst nicht viel zu. Zwei Offensiv-Kopfbälle des jungen Abwehrspielers verfehlten ihr Ziel zudem nur knapp.

Früher Karriereknick

"Ich denke, ich habe ein gutes Eröffnungsspiel, bin abgeklärt, ruhig am Ball und mein Kopfballspiel ist auch nicht so schlecht", so beschrieb sich Knothe im Juni 2017 selbst. Trotzdem führte ihn sein Weg eineinhalb Jahre später erst mal nach: Pipinsried. In die Regionalliga Bayern. Klingt nach Karriereknick und war letztlich auch einer, um auch regelmäßig Wettkämpfe bestreiten zu können und nicht nur Testspiele und Trainingseinheiten. Bei der Eintracht hatte er sich ganz hinten anstellen müssen und kam nicht so recht vom Fleck.

Im Juni 2019 lösten sie seinen Vertrag auf, um ihm einen Wechsel zum 1. FC Nürnberg zu ermöglichen. Zum 1. FC Nürnberg II. In der Regionalliga Bayern scheint Knothe 2019/2020 überzeugt zu haben, seitdem pendelt er zwischen den Mannschaften. Vier Mal stand er in dieser Saison schon im Spieltagsaufgebot der Profis, blieb aber ohne Einsatz. Darf sich mittlerweile aber selbst wieder Profi nennen. Bis Juni 2022 geben sie ihm Zeit. Mit 21 wird es auch langsam Zeit.

Am Donnerstag, beim 2:0-Erfolg gegen seinen Ex-Verein, hinterließ Knothe nach dem einen oder anderen Wackler in der Anfangsviertelstunde einen recht stabilen Eindruck. "Er hat es sehr gut gelöst", meinte Trainer Robert Klauß hinterher, der auf Lukas Mühl (Belastungssteuerung) und Georg Margreitter (grippaler Infekt) verzichten musste – und deshalb nach der Pause mit Pius Krätschmer, im September vom FC Schweinfurt verpflichtet, eine weitere Perspektivkraft hinten reinstellte.

"Ein bisschen nervös" sei Knothe zunächst gewesen, fand Klauß, "hat sich aber immer mehr reingearbeitet, die direkten Duelle gewonnen und hat auch im Spielaufbau mutig angedribbelt, gute Entscheidungen getroffen. Wir sehen sehr viel in ihm und wissen, dass wir da noch einen guten Innenverteidiger haben."

Dessen Zeit möglicherweise bald kommt.