Fit in Erlangen: So motiviert man sich zum Sport

30.5.2016, 06:00 Uhr

Herr Ludwig, Triathleten trainieren das ganze Jahr für ein einziges Rennen. Wie kann man sich dauerhaft motivieren?

Frank Ludwig: Jeder sollte sich individuelle Ziele stecken und dementsprechend seinen Trainingsplan aufbauen. Anfangs habe ich die Einheiten immer in den Kalender eingetragen. Der Plan sollte zudem langfristig angelegt sein, man muss Krankheiten und Ausfälle einkalkulieren, oder auch, dass man einmal vielleicht überhaupt keine Lust hat.

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Darf man denn das Training ausfallen lassen, wenn man keine Lust hat?

Ludwig: Einmal schon, wenn man sich total platt fühlt. Allerdings ist es meistens so, dass man sich nach dem Sport besser fühlt.

Wie kann man sich aufraffen?

Ludwig: Wichtig ist, sich Unterstützung zu holen. Meine Frau sagt manchmal auch: „Auf geht’s, runter vom Sofa!“ Wer mit dem Laufen anfängt, dem rate ich, längere Einheiten zuerst mit einer Gruppe zu absolvieren. Alleine kann es sehr schwierig sein.

Als Triathlet kann man aber nicht immer mit anderen trainieren, so oft wie Sie trainieren . . .

Ludwig: Richtig. Keiner von uns startet ins Frühjahr, ohne im Winter die nötigen Radkilometer abgespult zu haben. Das gehört dazu.

Alleine im Keller auf einem Ergometer stundenlang zu strampeln, darauf kann man doch gar keine Lust haben.

Ludwig: Mir hilft dabei eine positive Denkweise. Man muss sich immer wieder sagen: Du bist stark, du bist gut. Gerade vor dem ersten Marathon oder Triathlon hat man ja ein großes Ziel.

Ihr erster Triathlon liegt mehr als 20 Jahre zurück. Wie können Sie sich dennoch motivieren?

Ludwig: Dieser Sport ist eine unfassbare Ganzkörperbelastung. Wenn man es geschafft hat, fühlt man sich einfach gut. Auch noch beim x-ten Wettkampf.

Direkt nach dem Rennen nicht unbedingt, oder?

Ludwig: Nein. Aber sobald das Körpergefühl wieder da ist, bleiben nur die positiven Erlebnisse in Erinnerung, der Zieleinlauf zum Beispiel. Gerade nach einer Langdistanz wie zum Beispiel beim Challenge in Roth sind so viele Emotionen und Gefühle dabei. Das ist herrlich. Genauso ist es auch nach dem ersten Marathon.

Kann jeder einen Marathon laufen?

Ludwig: Ja. Man muss nur klein anfangen. Und der Wille muss da sein, sich darauf einzulassen.

 

 

Bislang in der Serie "Fit in Erlangen" unter anderem erschienen: