Heynckes verärgert über Club

5.2.2011, 18:46 Uhr

Der abschließende Händedruck zwischen den Kollegen Dieter Hecking und Jupp Heynckes geriet ziemlich frostig. Leverkusens Trainer war sauer nach der 0:1 (0:0)-Niederlage beim Club – auf seine Fußballer, auf Knut Kircher, aber vor allem auf seiner Meinung nach oft unfaire Nürnberger.



„Sie spielen einen rustikalen Fußball“, urteilte Heynckes über die Franken, „aber heute sind sie über das Ziel hinausgeschossen.“ Heynckes ein schlechter Verlierer? „Leider hat der Schiedsrichter meine Spieler nicht geschützt.“   

Bleibt die Frage: Vor wem? Die Nürnberger hatten sich eigentlich nur mit Händen und Füßen gewehrt, was durchaus erlaubt ist im Profi-Fußball und keinesfalls verwerflich. Nachträglich Gelbe Karten zu fordern für den Gegner, wie es Heynckes für angebracht hielt, dagegen schon. „Wir haben heute nicht so agiert, so Fußball gespielt wie zuletzt.“

Per Nilsson Comeback in der Nachspielzeit

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Der unbequeme Club hatte etwas dagegen. „Es war das erwartet enge, intensive Spiel“, analysierte Hecking die hart umkämpften 90 Minuten, „wir haben es geschafft, dass Leverkusen nicht seine Linie findet“. Mit einer Arbeitsweise, die öfter mal ziemlich weh tat – aber sehr erfolgreich war.

29 Punkte hat der 1. FC Nürnberg nach dem dritten Sieg in den vergangenen vier Heimspielen schon - das ist mehr, wohl sogar viel mehr als man erwarten konnte von dieser jungen Mannschaft, die erneut auf Ilkay Gündogan und Mike Franktz verzichten musste. Per Nilsson, über neun Wochen ausgefallen wegen einer Knieverletzung, kam in der Nachspielzeit noch zu seinem Comeback. Als es galt, den knappen Vorsprung über die Zeit zu retten.

Eigler muss in Stuttgart zuschauen

„Wir haben unsere Chance bekommen und auch genutzt“, sagte Hecking, obwohl es gewiss „nicht hochklassig“ gewesen sei, was rund 34000 Zuschauer zu sehen bekommen hatten. Aber jederzeit spannend. Und äußerst körperbetont. „Aber solange der Schiedsrichter nicht eingreift“, meinte Hecking, „ist es in Ordnung.“ Gelbe Karten gab's für beide Teams jeweils drei, davon allein zwei für Nürnbergs unjubelten Torschützen Christian Eigler. Der somit am Samstag in Stuttgart zuschauen muss.

Spielt eben ein anderer. Derzeit scheint es ziemlich egal zu sein, wer aufläuft für den Club. Solange man als Gruppe funktioniert. „Es ist uns wieder gelungen“, strahlte Hecking, „einer Mannschaft von oben mit unseren Mitteln den Zahn zu ziehen.“ Mitsamt den darunterliegenden Nerven.