Ice Tigers patzen gegen Schwenningen

18.11.2014, 22:26 Uhr

Zahnlose Eiskatzen: Die Ice Tigers (schwarze Trikots) zeigten sich gegen Schwenningen zu pomadig. © Sportfoto Zink / MaWi

Der Radioreporter vom Medienpartner blieb hartnäckig. Irgendein ein Bonmot zur Bewerbung der Ladies' Night musste Tray Tuomie doch zu entlocken sein. Der Cheftrainer der Ice Tigers aber kokettierte nur mit seinem Alter, sagte, dass er bereits drei Ladies zu Hause habe und dass so etwas doch eher was für seine Spieler und insbesondere etwas für Patrick Buzas sei. Was genau Tuomie damit meinte, verstand man erst, als die Ladies' Night anbrach und Patrick Buzas statt Checks an die Schwenninger Prosecco an die Damen verteilte.

Tuomie hatte Buzas ebenso wie Connor James für diesen Abend freigegeben, allerdings nicht, weil sie sich mit überragenden Leistungen in den Spielen zuvor eine Pause verdient hatten. Im Gegenteil. Buzas hatte sich immerhin, nunja, bemüht. James aber hatte seit Saisonbeginn so unauffällig gespielt, dass er als erster Importspieler seit Brad Leeb ohne personelle Notwendigkeit auf der Tribüne Platz nehmen musste.

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Neun Importspieler dürfen in der DEL mitspielen, nur acht liefen am Dienstag für die Ice Tigers auf. Tuomie hatte schon in der Woche damit gedroht, dass sich niemand eines Stammplatzes sicher sein sollte. Und nachdem Buzas, vor allem aber James bei den Siegen in Iserlohn und gegen Krefeld nicht so gespielt hatten, als ob sie das verstanden hätten, erlebten sie das ernüchternde 2:3 (1:0, 1:1, 0:2) am Dienstag zunächst von der Prosecco-Bar im Oberrang aus.

Dafür durften sich David Elsner und Marco Pfleger mal wieder das schwarze Trikot der Ice Tigers überziehen, zuletzt hatten sie sich beim Kooperationspartner Frankfurt für eine schnelle Rückholaktion empfohlen. Und immerhin der schnelle und giftige Elsner konnte seine erneute Chance nutzen. Die Umstellungen aber trugen nicht dazu bei, dass es nach den engen Partien vom Wochenende einen klaren Sieg geben konnte.

Drittes Spiel in 96 Stunden

Allerdings stimmten dafür auch die Rahmenbedingungen nicht. Für beide Mannschaften war es das dritte Spiel in 96 Stunden und für Schwenningen das erste Spiel seit dem Wiederaufstieg ohne Stefan Mair hinter der Bande. Nach acht Niederlagen in Folge war der Südtiroler am Dienstagvormittag freigestellt worden. Unter der Anleitung des bisherigen Co-Trainers Dave Chambers zeigte sich die Mannschaft aus dem Schwarzwald zumindest kämpferisch verbessert – wenn auch nicht gleich von Beginn an.

Sieben Sekunden war das erste Nürnberger Power-Play alt, da hatte Patrick Reimer bereits via Schwenningens Verteidiger Rob Brown von der blauen Linie getroffen. Der frühe Treffer blieb jedoch nur das Versprechen einer neuen Nürnberger Zielstrebigkeit. Zu lässig trugen die Ice Tigers danach ihre Angriffe vor, zu pomadig verteidigten sie. Allein der Respekt vor und die Aufmerksamkeit von Jochen Reimer verhinderte den Ausgleich; McGregor Sharps Versuch konnte der Torhüter tatsächlich erst sehen, als der Puck in seinem Tor lag (27.). Kyle Klubertanz antwortete schnell mit einem präzisen Schuss von der blauen Linie (29.), danach aber vergaben die Ice Tigers ihre Möglichkeiten mit unangebrachter Lässigkeit. Der Ausgleich erfolgte allerdings durch einen Schlittschuhtreffer, den die Schiedsrichter nach Sichtung des Videomaterials anerkannten, weil Kyle Greentree die Scheibe ins Tor bremste und nicht kickte (45.).

15 Minuten hatten die Ice Tigers danach noch Zeit für die erneute Führung, 13 Minuten davon berannten sie das Schwenninger Tor – ohne sich dabei eine klare Chance zu erarbeiten. Schwenningen nutzte hingegen den einzigen längeren Aufenthalt im Nürnberger Drittel zum Siegtreffer durch Derek Dinger (59.). Der Kater nach der Ladies' Night setzte bereits mit der Schlusssirene ein. Diesmal lag das allerdings nicht an der Arbeit von Patrick Buzas und Connor James.

Nürnberg: J. Reimer; Eriksson/Klubertanz, Joslin/Nowak, Printz/Wyman, Schüle – P. Reimer/Reinprecht/Pfleger, Oblinger/Kaufmann/Ehliz, Pföderl/Jaspers/Locke, Elsner/El-Sayed/Möchel. – Tore: 1:0 P. Reimer (3:05/5-4), 1:1 Sharp (26:46), 2:1 Klubertanz (28:33), 2:2 Greentree (44:08), 2:3 Dinger (58:52). – Schiedsrichter: Piechaczek/Lenhart. – Zuschauer: 3815. – Strafminuten: 2 - 6. – Ferner: Düsseldorfer EG – Eisbären Berlin 5:2, Krefeld Pinguine – Red Bull München 2:4.