Vier weitere positive Fälle

Kein Training, kein Spiel? Ice Tigers bleiben vorsichtig

19.1.2022, 15:55 Uhr

Und, wie geht es jetzt weiter? Blake Parlett wird nach einem positiven Test erst einmal nicht mehr trainieren können. © Sportfoto Zink / Thomas Hahn, Sportfoto Zink / ThHa

Wie ernst die Ice Tigers das Coronavirus und alle seine Varianten nehmen, ist auf einem Flipchart in der Kabine nachzulesen. „An alle: Bitte tragt Masken, wenn ihr in der Kabine oder im Kraftraum seid. Das ist unangenehm, ja. Aber es schützt uns alle.“ Mit rotem Textmarker hat Tom Rowe das geschrieben – und mehrfach unterstrichen. Es steht da, obwohl sich gezeigt hat, dass man sich vor Omikron am Arbeitsplatz nicht schützen kann.

Am Mittwochvormittag haben die Ice Tigers eine nächste Trainingseinheit abgesagt, die sie nicht hätten absagen müssen. So geht das seit vergangenem Freitag, seit sie von den positiven Tests von Verteidiger Tim Bender und Torhüter Alex Dubeau erfahren haben. Dreimal ist der Rest der Mannschaft seitdem PCR-getestet worden, zweimal waren alle negativ, am Mittwochvormittag aber kamen vier weitere positive Ergebnisse zurück: die Abwehrspieler Andrew Bodnarchuk und Blake Parlett sowie Dennis Lobach und Charlie Janke sind seitdem isoliert. Alle sechs Spieler berichten von „höchstens milden Symptomen“, heißt es vom Klub.

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Heimspiel am Freitag?

Also berieten sie am Mittwochvormittag wieder: Rowe, Sportdirektor Stefan Ustorf und die Ärzte. Und sagten die nächste Trainingseinheit ab. „Die letzten Ergebnisse bestätigen, dass wir es in der Mannschaft haben“, sagt Ustorf. „Auch deshalb gehen wir weiter den sicheren Weg.“ Vorgeschrieben hat ihnen den niemand. Die Ice Tigers hätten Bender und Dubeau isolieren müssen, danach aber weiter regulär trainieren dürfen. Am Sonntag hatten sie spielfrei, das Spiel am Dienstag in Iserlohn war ohnehin abgesagt worden. Ob das Heimspiel am Freitag (19.30 Uhr) gegen Wolfsburg stattfinden kann, darüber werden die nächsten Testergebnisse entscheiden.

Zehn Spieler, ein Torhüter – das ist das Mindestaufgebot. Derzeit hätten die Ice Tigers 16 negativ getestete Akteure zur Verfügung. Noch. Die Ice Tigers waren Anfang Dezember die erste Mannschaft, die sich hatte boostern lassen. Tom Rowe persönlich sorgt für die Einhaltung aller Hygieneregeln, „trotzdem hat es uns erwischt. Natürlich war die Impfung wichtig, das zeigen die leichten Verläufe“, stellt Ustorf fest, „vor der Infektion aber kann die Impfung nicht schützen.“ Die schnelle Durchseuchung der Mannschaft sei trotzdem bei keiner der Debatten ernsthaft diskutiert worden. „Wir erwarten Hochleistungssport von unseren Spielern. Dann müssen wir sie auch bestmöglich vor dem Restrisiko von Langzeitschäden schützen. Dafür ist Covid viel zu gefährlich.“

Ustorf weiß aber, wie unwahrscheinlich es ist, dass es bei den Ice Tigers bei einem halben Dutzend Infektionen bleibt. Er sieht ja täglich, was Omikron in der Deutschen Eishockey Liga anrichtet. Am Mittwochmittag musste ein Spiel abgesagt werden, das am Mittwochabend hätte stattfinden sollen. Die Schwenninger Wild Wings waren bereits in Bremerhaven, als die Fischtown Pinguins vom Gesundheitsamt in Quarantäne geschickt wurden. München, Bietigheim, Iserlohn, Bremerhaven – sie alle waren kürzlich noch oder sind derzeit von größeren Ausbrüchen betroffen.

Kein Ice Tiger in Peking

Aber auch aus diesen Mannschaften sollen die Spieler kommen, die am 31. Januar mit der deutschen Delegation nach Peking aufbrechen, um dort bei den Winterspielen das deutsche Eishockey zu vertreten. Genau aus diesem Grund dürfte Bundestrainer Toni Söderholm das endgültige Aufgebot noch nicht benannt haben. Mit Ustorf hatte der Finne zuletzt auch keinen Kontakt aufgenommen. Torhüter Niklas Treutle stand zwar auf einer ursprünglich langen Liste mit Kandidaten, voraussichtlich wird aber kein Nürnberger in die deutsche Olympia-Auswahl berufen.

Während des Turniers in Peking sollen in der DEL Spiele nachgeholt werden. Auch für die Ice Tigers ist das eine Möglichkeit – sofern die Tests wieder negativ ausfallen.