Josia Topf ist Bayerns Nachwuchssportler des Jahres

10.7.2020, 15:30 Uhr

Noch vor Corona: Josia Topf beim 25. Interantionalen Schwimmen um den Röthelheim-Cup. © Harald Sippel

Ausnahme-Schwimmer Josia Topf (17) hat die Corona-Zeit überstanden. Mittlerweile darf der Erlanger wieder im Hallenbad trainieren und sich nach der Absage der Paralympischen Spiele in diesem Jahr auf 2021 vorbereiten.

Herr Topf, hatten Sie zwischenzeitlich Angst, das Schwimmen zu verlernen?

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Anfangs hatte ich schon Panik, ob ich wieder die Zeiten von vor der Krise schwimmen kann. Dass man in der Lockdown-Zeit so weit zurückfällt, hätte ich auch nicht gedacht. Jetzt muss ich wieder herausfinden, wie die Technik perfekt läuft. Wichtig ist, dass wir den Status Quo wieder herstellen, damit ich wieder auf meine alten Zeiten komme. Langsam komme ich aber in den Flow.

Seit wann dürfen Sie wieder ins Schwimmtraininig?

Drei Wochen vor den Pfingstferien durfte ich wieder in der Halle schwimmen. Davor war sehr es schwierig. Für uns Schwimmer war es nicht nachvollziehbar, warum wir so lange warten mussten. Für mich war es doppelt blöd: Ich konnte nicht laufen oder Fahrrad fahren und saß auf dem Trockenen. Ich war sogar etwas übertrainiert, weil ich mich auf die EM vorbereitet habe. Da einfach aufzuhören, war für meinen Körper nicht gut. Das war eine ätzende Zeit.

Was bedeutet Ihnen nun die Auszeichnung "Nachwuchssportler des Jahres"?

Natürlich kann nur einer gewinnen, das weiß ich vom Sport. Doch ich hoffe, dass die anderen Nominierten auch wissen, was sie geleistet haben. Für mich ist es eine doppelte Ehre, dass ich gewählt wurde. Ich war schon glücklich, als ich nominiert wurde. Durch Corona war es ein ungewöhnliches und hartes Jahr, in dem man mit Rückschlägen zurecht kommen musste. Da war es eine Ermutigung zu sehen, dass die Leistung, die man erbracht hat, anerkannt wird.

Erlangens Sportler des Jahres 2019: Josia Topf beim Sportlerball. © Foto: Harald Sippel

Dann haben viele für Sie abgestimmt.

Über WhatsApp haben wir die Abstimmung weitergeleitet, auch in der Schule und im Verein haben mich viele unterstützt. Ich bin sehr froh, dass ich gewählt wurde. Das zeigt, dass ich viele Unterstützer habe.

Für 2020 sind alle Wettkämpfe erst einmal abgesagt. Wie gehen Sie damit um?

Das Ziel Paralympics habe ich mir schon als Kind gesetzt, daher ist es traurig, dass die Spiele 2020 ausfallen. Doch es ist verständlich. Man muss auch das Positive sehen: Ich habe ein Jahr mehr Zeit, wachse noch, werde mich verbessern und habe dann vielleicht noch bessere Chancen in Tokio 2021. Wir machen noch vor dem Sommerferien eine Art Trainingswettkampf. Ich ziehe einfach meine Spitzen-Badehose an und simuliere das Wettkampf-Gefühl. Ich muss schauen, dass ich wieder auf meinen alten Stand komme, um meine Quali-Zeiten noch einmal zu schaffen.

Sie müssen sich wieder qualifizieren?

Ja. Mit den Zeiten aus dem Vorjahr. Doch ich habe mittlerweile wieder ein gutes Gefühl.