Jubiläumstor leitete Sieg ein

26.2.2007, 00:00 Uhr

Nach einer ausglichenen Anfangsphase hatte das wie aufgedreht spielende Geburtstagskind Danny Fuchs in der 35. Minute für die Führung gesorgt. Das fünfte Saisontor des 31-jährigen Mittelfeldspielers, der sich auf der linken Seite in der ersten Halbzeit mit dem ehemaligen Fürther Josef Lastovka ein packendes Duell lieferte, war gleichzeitig das 1000. Zweitliga-Tor der Fürther Vereinsgeschichte. Noch dazu legte Angreifer Christian Timm postwendend nach und erzielte mit einem herrlichen Schlenzer aus 18 Metern das 2:0 (38.).

Burghausen war von dem Doppelschlag völlig geschockt und taumelte wie ein angeknockter Boxer, während die ersten Zuschauer bereits die Heimreise antraten und ihr Team voreilig aufgaben. Selbst die mitgereisten Fürther rechneten zu diesem Zeitpunkt nicht mehr damit, dass die völlig verunsicherten Burghausener noch einmal zurückkommen würden. Zumal Fürths Martin Lanig, der für den Gelb-gesperrten Hans Henrik Andreasen ins Team gerutscht war, das «Kleeblatt» noch vor der Halbzeitpause mit 3:0 in Front hätte schießen können, doch seinen Schuss wehrte Wacker-Torhüter Uwe Gospodarek zur Ecke ab (45.+1).

Gegner zum Kontern eingeladen

Nach der Halbzeitpause ver- schaffte Fürths Trainer Benno Möhlmann Angreifer Stefan Reisinger eine weitere Bewährungsprobe. Der 25-Jährige kam für den glücklosen Mustafa Kucukovic ins Spiel, konnte aber an seiner früheren Wirkungsstätte wie gewohnt bestenfalls in kämpferischer Hinsicht überzeugen. Seine Mitspieler gingen allerdings weniger entschlossen zu Werke und ermöglichten so dem früheren Fürther Thorsten Burkhardt in der 51. Minute den Hoffnung weckenden 1:2-Anschlusstreffer. Fürth stellte neun Minuten später den Zwei-Tore-Vorsprung aber wieder her, nachdem Timm eine Flanke von Timo Achenbach zum 3:1 verwertete - sein neunter Saisontreffer.

Doch auch dieser vermeintlich klare Zwischenstand verlieh der SpVgg Greuther Fürth nicht die nötige Ruhe. Statt das Spiel nun abgeklärt über die Zeit zu bringen, ließ man dem Gegner Räume zum Kontern. Marek Krejci nutzte eine dieser Möglichkeiten eiskalt aus und verkürzte auf 2:3 (71.). Nicht auszudenken, welchen Ausgang die Partie genommen hätte, wenn Schiedsrichter Markus Schmidt (Stuttgart) drei Minuten später auch noch auf den Elfmeterpunkt gezeigt hätte. Nach einem Tohuwabohu im Fürther Strafraum begrub Innenverteidiger Thomas Kleine den Ball unmittelbar vor der Torlinie unter seinem Oberkörper und verhinderte so nur glücklich einen weiteren Treffer von Krejci, der bereits einschussbereit lauerte.

Beide Mannschaften vernachlässigten in der Folge weiter die Defensivarbeit und suchten stattdessen ihr Heil in der Offensive. Und Fürth sollte es nach einem Bilderbuchkonter über Timm, der den mitgelaufenen Fuchs beim 4:2 mustergültig bediente, dort auch finden. Den Schlusspunkt in einem offenen Schlagabtausch setzten dann wiederum die aufopferungsvoll kämpfenden Gastgeber, als Stefan Aigner einen schnellen Gegenzug zum erneuten Anschlusstreffer nutzte (87.). Sichtlich erleichtert nahm Möhlmann aber kurz darauf den Schlusspfiff zur Kenntnis.

Fürth hat sich mit dem vierten Sieg aus den letzten sechs Partien und 13 von 18 möglichen Punkten inzwischen zum zweitbesten Rückrundenteam gemausert. Am Freitag kommt es im Playmobil-Stadion gegen den FC Augsburg zu einem weiteren bayerischen Zweitliga-Duell.

Burghausen: Gospodarek - Lastovka (46. Aigner), Vukovic, Hertl, Satilmis - Schmidt (62. Fink), Ledgerwood, Nicu (68. Toleski), Burkhardt - Krejci, Bogavac / Fürth: Loboué - Felgenhauer (64. Schröck), Kleine, Mijatovic, Achenbach - Adlung, Judt, Lanig (82. Karl), Fuchs - Timm, Kucukovic (46. Reisinger) / SR: Schmidt (Stuttgart) / Tore: 0:1 Fuchs (35.), 0:2 Timm (38.), 1:2 Burkhardt (51.), 1:3 Timm (60.), 2:3 Krejci (71.), 2:4 Fuchs (80.), 3:4 Aigner (87.) / Zuschauer: 5320 / Gelbe Karten: Hertl (5), Fink, Krejci (3), Satilmis (5), Ledgerwood (2) - Kucukovic (5), Lanig, Fuchs (3).

Robin Dutt ein Kandidat für die Möhlmann-Nachfolge

«Jetzt haben wir die nötige Sicherheit, um die neue Saison planen zu können. Wir werden jetzt die Trainerfrage und auch die Gespräche mit den Spielern zügig beginnen», sagte Präsident Helmut Hack nach der Partie. Fündig könnte der Klub-Boss schon bald werden. Robin Dutt vom Regionalligisten Stuttgarter Kickers gilt als heißer Kandidat für die Nachfolge von Trainer Benno Möhlmann, der nach der Saison den Verein verlässt. Der 42-jährige Dutt trainiert die Schwaben seit dreieinhalb Jahren und hat eine Verlängerung seines Vertrags vorerst abgelehnt.