Kempe: "Früher oder später setzt sich Qualität durch"

13.10.2016, 11:04 Uhr

Tobias Kempe saß fast immer zu Spielbeginn auf der Bank des FCN - darf er in Karlsruhe mal wieder von Anfang an ran? © Sportfoto Zink / WoZi

Tobias Kempe als Ersatz für den Gelb-Rot gesperrten Edgar Salli? "Er ist kein typischer Außenbahnspieler", wiegelt Alois Schwartz gleich ein wenig ab. Und im Zentrum hat sich Kevin Möhwald nach zwei starken Auftritten "fester gespielt". Aufgedrängt für eine Nominierung hat sich Kempe nach eigenem Empfinden jedenfalls: "Ich habe Gas gegeben und mich dem Trainer empfohlen. Mal sehen, ob er mich aufstellt."

Kempe hatte "keine glänzende Vorbereitung"

Warum er das in dieser Saison noch nicht so oft gemacht hat, "ist eine Frage, die schwer zu beantworten ist", findet der Ex-Darmstädter. Sein Trainer findet, dass Kempe "nicht so die glänzende Vorbereitung gehabt" hatte, "deshalb habe ich mich erst einmal für einen anderen entschieden".

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Folglich saß Kempe auf der Ersatzbank, ein hartes Kontrastprogram zu seiner Zeit bei den Lilien. In Darmstadt hat er seine bisher beste Phase im Profifußball erlebt, erlangte als Aufstiegstorschütze Kultstatus, brachte es in der Saison darauf auf 31 Einsätze (22 Einwechslungen) im Fußball-Oberhaus und verließ es laut eigener Aussage freiwillig wieder. Die Perspektive, in Nürnberg bei einem Traditionsverein mit größerem Umfeld spielen zu können, lockte ihn in die Zweitklassigkeit. Doch vom Bundesligajoker wurde er gleichzeitig zum Zweitligajoker: "Ich habe meinen Wechsel dennoch nie bereut."

Teuchert hat Oberschenkelprobleme

Und das, obwohl der 27-Jährige neben drei Einwechslungen ausgerechnet beim 1:6-Debakel in Braunschweig in der Startelf stand. Sein Trainer hofft, dass noch mehr von ihm kommt: "Ich erwarte schon, dass er uns mit seiner Erfahrung und seiner Ballsicherheit auch helfen könnte."

Wie sich Schwartz einen Joker vorstellt, verdeutlicht er am Beispiel Cedric Teucherts. "Er war immer gut, wenn er reingekommen ist." Doch dem Nachwuchsspieler machen Oberschenkelprobleme zu schaffen. Kempe hingegen ist fit und er verprüht trotz seiner Anlaufschwierigkeiten enormes Selbstvertrauen. "Ich bin froh, hier zu sein. Früher oder später setzt sich Qualität durch. Das war schon immer so im Fußball, da mache ich mir auch gar keine Sorgen."

Setzt Schwartz auf Kempe als Salli-Ersatz, steht diesem ein Familientreffen ins Haus: Sein drei Jahre älterer Bruder Dennis ist Linksverteidiger beim KSC. "Jeder kämpft für sein Team und danach fallen wir uns wieder in die Arme", blickt Tobias dem Bruderduell professionell entgegen.