Klares 4:0 - Starke Fürther schießen St. Pauli ab

26.11.2017, 15:21 Uhr

Das Kleeblatt hatte beim klaren 4:0-Sieg gegen den FC St. Pauli allen Grund zum Jubeln. © Sportfoto Zink / WoZi

Kleeblatt-Coach Damir Buric wird, was seine Aufstellungen angeht, immer unberechenbarer. Plötzlich fand sich Lukas Gugganig wieder in der Startelf, der zuletzt am Knie angeschlagene Roberto Hilbert ebenso. Julian Green gab im Wechsel mit David Raum den Mittelstürmer.

Die erste gefährliche Szene des Spiels hatte eben jener Green, der in der 20. Minute am Strafraum abzog und nur knapp verfehlte. Es war wie ein Weckruf, denn in den folgenden 60 Sekunden legten sowohl Patrick Sontheimer als auch Khaled Narey ebenfalls mit Distanzschüssen nach. Die Hamburger – mit den drei Ex-Fürthern Bernd Nehrig, Lasse Sobiech und Sami Allagui angetreten – wirkten, als wären sie noch nicht richtig warm. Fünf Minuten später tauchte wieder Narey nach feinem Doppelpass mit Green vor dem Tor auf, aber Pauli-Keeper Robin Himmelmann fuhr blitzschnell das Bein aus.

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Fürth drückte, das Publikum zeigte sich nach den Erfahrungen der vergangenen Wochen noch verhalten euphorisch. Auch die verletzungsbedingte Auswechslung Adam Pinters drückte zunächst etwas aufs Gemüt – er hatte sich bei einem taktischen Foul am Gegner verletzt. Für ihn kam Levent Aycicek in die Partie. Schön für ihn: Er erlebte die Fürther Führung aus nächster Nähe. Denn der Lohn für die Einstellung dieser Kleeblatt-Elf folgte in der 33. Minute.

Der Ball lief übers zentrale Mittelfeld nach vorne, als David Raum den auf links herbeieilenden Maximilian Wittek bediente. Und der zog – wie im Training Dutzende Male gezeigt – mit seinem linken Hammer flach ab. Himmelmann rutschte das Geschoss unter den Armen durch und das Leder schlug im Netz ein. Die Führung war hochverdient.

Das 2:0 lag sogar noch vor der Pause in der Luft. Gugganig traf beinahe per direktem Freistoß, Raum per Lupfer. Und dann klappte es eine Minute vor der Halbzeit doch noch. Mit einem überragenden Dribbling durchs Zentrum schoss der 19-jährige Raum den Ball elegant in die lange Ecke – ein wunderschöner Treffer, bei dem man die von den Herzen purzelnden Steine regelrecht hören konnte.

Hamburgs Trainer Olaf Janßen reagierte. Er nahm den bis dahin völlig abgemeldeten Mittelstürmer Sami Allagui vom Feld, Johannes Flum kam für ihn. Und prompt bekam Fürths Keeper Sascha Burchert auch etwas zu tun. Christopher Buchtmann testete ihn mit einem Fernschuss aus 20 Metern, Burchert pflückte ihn souverän herunter (49.). Doch die Hamburger blieben dran, auch, weil Fürth das Konterspiel nicht wirklich beherrschte – und im Mittelfeld immer wieder mit Fouls gestoppt wurde. Doch das sollte sich rächen. Denn mitten hinein schwächten sich die Gäste selbst, als Pauli-Spielführer Nehrig wegen eines Fouls an Green mit Gelb-Rot vom Platz gestellt wurde.

Trotzdem blieb es turbulent: Aycicek ging bis auf die Grundlinie herunter, um dann direkt auf Himmelmann zu zielen (67.). Im Gegenzug stand plötzlich Aziz Bouhaddouz alleine vor Burchert, scheiterte jedoch kläglich (69.). Für die Entscheidung sorgte Narey, der einen langen Ball von Sontheimer herunterpflückte und im Strafraum besonnen einschob (72.) - 3:0, hochverdient und ohne Gegenwehr. Die Hamburger hatten nun keine Lust mehr, was Green zum 4:0 nach einem Dribbling durch den Strafraum ausnutzte (79.). In der 82. Minute durfte David Raum, der Spieler des Spiels, unter Applaus das Spielfeld verlassen.

SpVgg Greuther Fürth: Burchert - Gugganig, Maloca, Caligiuri - Pinter (30. Aycicek), Sontheimer - Hilbert (76. Steininger), Wittek - Green - Raum (81. Dursun), Narey

FC St. Pauli: Himmelmann - Zander, Sobiech, Avevor, Buballa - Cenk Sahin, Nehrig, Buchtmann, Litka (65. Mölle Daehli) - Bouhaddouz (73. Schneider), Allagui (46. Flum)

Tore: 1:0 Wittek (33.), 2:0 Raum (45.), 3:0 Narey (72.), 4:0 Green (79.) | Gelbe Karten: Pinter, Hilbert - Flum, Sobiech | Gelb-Rote Karten: Nehrig (63.) | Schiedsrichter: Thomsen (Kleve) | Zuschauer: 10.810.