Kleeblatt kann auswärts nicht mehr gewinnen

26.9.2014, 20:27 Uhr

Kein Durchkommen: Fürth versuchte es in der zweiten Hälfte, kam aber nicht zum Torerfolg. © Sportfoto Zink / WoZi

Kleeblatt-Trainer Frank Kramer wechselte im Vergleich zur Aalen-Partie dreimal in seiner Startformation: Niko Gießelmann, Robert Zulj und Marco Caligiuri blieben draußen, dafür begannen Guilherme, Kacper Przybylko und Goran Sukalo. Bei 1860 München saß nach der Entlassung von Ricardo Moniz im Anschluss an die 0:1-Pleite in Sandhausen Interimstrainer Markus von Ahlen auf der Trainerbank. Für die blauen Münchner stand mit Daniel Adlung ein Spieler mit Fürther Vergangenheit auf dem Platz.

Vor den Augen von Rekonvaleszent Ilir Azemi erwischte die Spielvereinigung einen denkbar ungünstigen Start: Nach einer präzisen Adlung-Flanke löste sich Sechzig-Torjäger Rubin Okotie von seinem Bewacher Zsolt Korcsmar und erzielte per Direktabnahme das 1:0 für den TSV.

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Der Treffer schien den Münchnern Sicherheit zu verleihen, während die Kramer-Elf verkrampft wirkte. Bis zur Mitte der ersten Hälfte verflachte die Szenerie in Fröttmaning merklich. In der 30. Minute setzte Adlung die nächste Duftmarke. Von seinem Torhüter Stefan Ortega mit einem weiten Abschlag steil geschickt , schlenzte der 26-Jährige nach kurzem Sololauf den Ball aus halblinker Position Zentimeter am Fürther Tor vorbei.

In einer bis dato relativ ereignislosen Partie wollte sich Fürth jedoch nicht in die Pause retten, sondern versuchte es in der 41. Minute noch einmal: Stephan Schröck erkämpfte sich auf dem rechten Flügel den Ball, flankte gefährlich in den 1860-Strafraum. Przybylko verlängerte dort auf Marco Stiepermann, der am Fünfmeterraum von Ex-Cluberer Martin Angha bedrängt knapp am Ortega-Kasten vorbeizielte.

Anschließend hatte man den Eindruck, die Spielvereinigung wolle noch vor dem Pausentee zum Ausgleich kommen, startete so etwas wie eine kleine Schlussoffensive und brachte die Löwen-Defensive damit erstmals so richtig ins Schwitzen. Allein der Ertrag fehlte, mit 0:1 ging es in die Kabine.

Dort hatte Kramer offenbar deutliche Worte gefunden. Seine Mannschaft kam mit wesentlich mehr Esprit auf das Feld zurück. In der 56. Minute hatten die mitgereisten Fürther Anhänger schon den Torschrei auf den Lippen: Bei einem Konter trieb Tom Weilandt den Ball viele Meter über den Platz, legte am Ende überlegt auf den mitgespurteten Thomas Pledl ab, der jedoch freistehend an Ortega scheiterte. Doch auch Sechzig war noch wach: In der 63. Minute fuhr der zwischenzeitlich etwas abgetauchte Adlung bei einer Hereingabe von rechts das Bein aus, doch setzte er das Leder aus wenigen Metern Distanz über das Fürther Gehäuse.

Dann kam die 74. Minute, die für die Spielvereinigung nicht viel bitterer hätte laufen können: Stephan Fürstner vertändelte den Ball am eigenen Strafraum, Ilie Sanchez setzte zum gefühlvollen Außenrist-Lupfer an und vollendete zum 2:0 für den TSV. Zu allem Überfluss verletzte sich Hesl beim Rettungsversuch und musste mit einer schmerzhaften Handverletzung ausgewechselt werden.

Der Wille des Kleeblatts war nunmehr gebrochen. Zwar suchten die Gäste weiterhin den Vorwärtsgang, agierten in ihren Aktionen aber zu halbherzig und ungenau. München hingegen verlegte sich im Gefühl des herannahenden Sieges jetzt auf Konter und nahm in der 88. Minute unter dem Applaus der Heimfans den überzeugenden Adlung vom Feld. Für ihn kam mit Markus Steinhöfer ein gebürtiger Weißenburger.

Am Ende ging die Spielvereinigung auf fremdem Geläuf abermals leer aus. Die Kramer-Truppe muss sich ankreiden lassen, wieder die erste Hälfte verschlafen zu haben. Mut machte, dass Fürth nach Wiederanpfiff Moral zeigte und sich mit etwas mehr Fortune einen Punkt hätte sichern können.

 

TSV 1860 München: Ortega - Angha, Bülow, Schindler, Wojtkowiak - Weigl (90.+3 Stark), Sanchez - Rama (65. Rodri), Bedia, Adlung (88. Steinhöfer) - Okotie

SpVgg Greuther Fürth: Hesl (78. Mickel) - Pledl, Korcsmar, Röcker, Guilherme - Fürstner, Sukalo (64. Zulj) - Weilandt, Stiepermann, Schröck (72. Gießelmann) - Przybylko

Schiedsrichter: Stegemann (Niederkassel) | Zuschauer: 18.300 | Tore: 1:0 Okotie (6.), 2:0 Sanchez (74.) | Gelbe Karte: Wojtkowiak