Kleeblatt schreibt bei Augsburg-Test Geschichte mit

23.3.2017, 17:37 Uhr

Engagiert, stets anspielbar: Jurgen Gjasulas Comeback bei der Spielvereinigung macht Lust auf mehr. © Sportfoto Zink / WoZi

Knapp 30 Minuten waren im zuschauerleeren Augsburger Bundesliga-Stadion gespielt, da schrieben Jonathan Scherzer und Daniel Steininger unbewusst ein Stückchen Fußballgeschichte mit: Der Augsburger brachte den Fürther Angreifer an der Strafraumgrenze zu Fall - Elfmeter, entschied Schiedsrichter Marco Fritz. An sich nichts ungewöhnliches, doch wurde der Strafstoß nie ausgeführt, denn: Der Unparteiische auf dem Platz erhielt vom Video-Assistenten neben dem Platz den Hinweis, das Foul habe außerhalb der strafbaren Zone stattgefunden. Das ergab das Video-Studium der Szene. Aus dem Straf- wurde ein Freistoß, der nichts einbrachte - doch es könnte eine Entscheidung von wegweisendem Charakter gewesen sein.

Schließlich proben DFB und DFL schon seit Beginn der Saison in Test- und Freundschaftsspielen den Videobeweis, in der kommenden Spielzeit soll die Testphase auf die Bundesligaspiele ausgeweitet werden. Ein Video-Assistent überprüft strittige Szenen am Bildschirm und gibt dem Schiedsrichter unverzüglich Feedback - so wie im Fall von Steininger und Scherzer. 

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Comeback nach halbjähriger Leidenszeit

Apropos Steininger: Weil der 21-Jährige in der achten Minute nur den Pfosten traf, konnte Serdar Dursun zur frühen Führung für die Gäste abstauben, bei denen Jurgen Gjasula nach seinem Achillessehnenriss zurück auf den Platz kehrte. Augsburg hatte davor und danach gute Chancen (Altintop, Günther-Schmidt) und schlug bereits in der 18. Minute in Form des isländischen Goalgetters Alfred Finnbogason zurück. Ausgleich. Weil später der Video-Beweis griff und weil Khaled Narey frei vor FCA-Keeper Andreas Luthe scheiterte (44.), ging es mit einem 1:1 in die Pause.

Mit Wiederanpfiff tauschte Kleeblatt-Coach Janos Radoki die Hälfte seiner Feldspieler aus und machte den gefälligen, immer anspielbaren Comebacker Gjasula zum Kapitän. Der dankte es seinem Coach mit einem gefährlichen Distanzschuss (52.) und einem schnittigen Freistoß auf den Kopf von Rapp (53.), beide Male klärten die Augsburger zur Ecke.

Nach rund einer Stunde waren es aber die Augsburger, die hauchzart an der Führung vorbeischrammten: Weil Sascha Burchert für eine Klärungsaktion seinen Strafraum verließ, probierte es Halil Altintop aus gut und gerne 40 Metern - traf aber das verwaiste Tor nicht. Direkt danach war Schluss für Gjasula, der eine ansprechende Leistung gezeigt hatte. Für ihn kam Andreas Hofmann in die Partie.

Später schenkte Radoki dann noch den Youngstern Niklas Egerer und Mario Baldauf das Profidebüt, das beinahe mit einem Sieg gekrönt worden wäre: Augsburg-Keeper Ioannis Gelios parierte einen Schuss des ebenfalls eingewechselten Christian Derflinger jedoch gekonnt. Es blieb beim 1:1 - und der Erkenntnis: Der Videobeweis macht Sinn.

SpVgg Greuther Fürth: Burchert - Gießelmann (46. Raum), Gjasula (63. Hofmann), Caligiuri (46. Rapp), Dursun (46. Sararer), Kirsch (75. Baldauf), Zulj (46. Derflinger), Narey (75. Egerer), van den Bergh, Franke (46. Gugganig), Steininger

FC Augsburg: Luthe (46. Gelios) - Kacar (46. Feulner), Janker, Scherzer (46. Schmid), Verhaegh (46. Richter), Rieder, Leitner (46. Teigl), Max, Altintop (46. Greisel), Finnbogason (46. Okoroji), Günther-Schmidt (46. Friedrich)

Tore: 0:1 Dursun (8.), 1:1 Finnbogason (18.)