Kleeblatt-Stabilisator Franke: "Die Bundesliga ist ein Ziel"

21.3.2017, 20:26 Uhr

"Das war mein Job": Marcel Franke (links) hatte Stuttgarts Top-Torjäger Simon Terodde beim 1:0-Sieg der Fürther bestens im Griff.

Simon Terodde hatte am Samstag wenig zu lachen. Im Duell gegen Marcel Franke machte der Topstürmer der 2. Liga so gut wie keinen Stich. Nur einmal konnte Stuttgarts Torjäger in der zweiten Hälfte Fürths Innenverteidiger entwischen, scheiterte aber mit einem schwachen Abschluss an Keeper Balasz Megyeri.

"Mir macht so etwas Spaß"

"Das war mein Job. Das direkte Duell gegen den wohl besten Stürmer der Liga. Da ging es schön mit dem Körper zur Sache. Mir macht so etwas Spaß", sagt Franke. Sich selbst in den Vordergrund zu stellen, entspricht nicht der Art von Franke. Viel mehr verweist er auf die Stärke des Kollektivs. "Ich bekomme viel Unterstützung von Niko Gießelmann und Marco Caligiuri in der Kette. Aber natürlich gewinne ich mit jedem Spiel an Sicherheit und Selbstvertrauen."

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Stabilität ist derzeit das Zauberwort, wenn es um eine Erklärung für die Erfolge der vergangenen Wochen geht. Die Spielvereinigung steht hinter Union Berlin und dem VfB Stuttgart auf Platz drei der Rückrunden-Tabelle. "Wir spielen mit der Dreierkette jetzt ein anderes System und sind im vorderen Bereich taktisch variabel. Wir üben früh Stress auf den Gegner aus. Das beginnt bei den Stürmern und wir ziehen unser eigenes Spiel durch, auch gegen eine Topmannschaft wie Stuttgart", erklärt Franke das neue Selbstbewusstsein.

Im Fokus der Konkurrenz

Klar ist, dass die konstanten Auftritte des Innenverteidigers der Konkurrenz nicht verborgen bleiben. Der 23-Jährige hat sich in den Fokus gespielt, sein Vertrag in Fürth endet im Juni 2018. Verlängern oder gehen? – das ist die Frage, die sich für ihn aber auch für seinen Verein stellt. Die Transfererlöse in der Vorsaison waren für Fürther Verhältnisse mager, mit Franke hat sich in eineinhalb Jahren ein Kandidat entwickelt, der gutes Geld bringen könnte. "Für mich geht es jetzt erst einmal darum, die Saison ordentlich zu Ende zu spielen. Was dann kommt, kann ich nicht sagen. Aber das die Bundesliga ein Ziel ist, ist doch klar", sagt Franke.

"Fürth ist die nächste Stufe für mich"

Dem 23-Jährigen wäre es zuzutrauen, noch eine Saison in Fürth dranzuhängen. Sofern er es als zielführend für seine Entwicklung erachtet. Ganz bewusst wählte er damals den Schritt zurück von Zweitligisten Dresden zum Drittligisten Hallescher FC.

"Ich bin bei Dynamo im Profikader nicht weitergekommen und wollte Spielpraxis sammeln. In Halle ist mir das gelungen." Es dauerte nicht lange und die Fürther klopften an. "Die Gespräche mit Helmut Hack und Michael Mutzel haben mich damals überzeugt und alles ist auch so eingetreten, wie ich es mir vorgestellt habe. Fürth ist die nächste Stufe für mich", sagt Franke überzeugt. 

Langsam tastete sich der gebürtige Dresdner an die Stammelf heran, ist mittlerweile der Abwehrchef und dirigiert die Mitspieler auf dem Platz. "Anfangs war die Konkurrenz groß. Jetzt habe ich meine Fehlerquote Stück für Stück zurückgeschraubt", erklärt Franke, der durchaus einen kritischen Blick auf die Profiszene hat, in der es in der Entwicklung immer schneller gehen muss. "Manch junger Spieler wird mit 16 Jahren ja schon mit Geld beschmissen. Irgendwann kommt dann der Punkt an dem es nicht mehr weitergeht. Ich bin froh, meinen Weg gegangen zu sein. So verlierst du nicht die Bodenhaftung."