Kleeblatt-Versammlung: Die Hack-Kür verläuft harmonisch

29.11.2016, 15:41 Uhr

Erklärte, was für die Spielvereinigung wichtig ist: Kleeblatt-Boss Helmut Hack. © Sportfoto Zink / WoZi

Große Aufreger sind bei der Mitgliederversammlung der Spielvereinigung selten zu erwarten. Eine Besonderheit war diesmal die hohe Zahl an Anwesenden. Mit 141 waren es fast doppelt so viele wie im Vorjahr, was dem Umstand geschuldet war, dass sich die erste und zweite Fußballmannschaft die Ehre gab. Ihre Abwesenheit im Vorjahr wurde damals kritisch mit leisem Murren zur Kenntnis genommen.

Gute Nachrichten für den "kleinen Konzern"

So aber schaffte man die perfekte Grundlage für einen harmonischen Abend, an dem die Vereinsführung ihren Bericht über das vergangene Geschäftsjahr vortrug. Der alte und nach der Sitzung neue Vereinspräsident Helmut Hack erläuterte die Geschäftszahlen der ausgegliederten Lizenzabteilung, die von Vizepräsident Dirk Weißert später mit den Zahlen des Vereins ergänzt wurden. Weißert erklärte den Mitgliedern bildhaft die Teile des Konzerns SpVgg Greuther Fürth, mit dem Verein als "Mutter", der es momentan gut gehe. Mitfinanziert werde diese von der "erfolgreichen Tochter, der KGaA" und auch der "Enkeltochter", der „Sportstätten Ronhof Fürth GmbH“ gehe es sehr gut, so dass man abschließend mit diesem "kleinen Konzern" sehr zufrieden sein könne.

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Der Präsident sah sich in seiner Rede noch einmal genötigt zu erklären, wie wichtig die Transfererlöse für die SpVgg seien und dass sie nahezu ausschließlich dazu gebraucht würden, "die laufenden Kosten zu decken". Nur so sei es Jahr um Jahr möglich, die Lizenz für den Profifußball ohne Auflagen zu erhalten. Mahnende Worte richtete er mit dem Beispiel des FC St. Pauli an die Mitglieder. "Trotz unglaublicher Fankultur […]und mit Sicherheit auch keinen geistigen Tieffliegern, die diesen Verein führen und lenken", stecken die Hamburger ganz tief im Abstiegskampf. "Hätte mir das vor der Saison einer gesagt, hätte ich gesagt, er hat keinen blassen Schimmer vom Fußball."

Dieses Beispiel sollte unterstreichen, dass es keine Garantie für die Richtigkeit getroffener Entscheidungen gäbe. Hack machte in Richtung der kritischen Lokalberichterstattung deutlich: Die Spielvereinigung sei "kein sogenannter, selbsternannter Familienverein", sondern vielmehr ein "professionelles Fußballfamilienunternehmen mit allem, was dazu gehört".

Risikovermeidung und eine Vision

Daher sei es wichtig, immer eine Balance zwischen Emotionen und nötigen, manchmal schwierigen geschäftlichen Entscheidungen zu finden. Selbst wenn "diese Entscheidungen nicht für jeden sofort zu verstehen" wären. "Risiken, die den Verein an den Abgrund führen, wird es bei uns auch in der Zukunft nicht geben", gab er als das Motto seiner nächsten Amtsperiode aus.

Aber dennoch leistete er sich eine Vision: "Dass es wieder einmal eine Saison gibt, in der Außerordentliches bei uns passiert und wir wieder einmal alle Träume realisieren können." Auch seine eigenen zählte er schmunzelnd dazu, denn "Fußballträume sind auch einem Präsidenten erlaubt". Nach seiner über halbstündigen Rede entlasteten die Mitglieder das Präsidium einstimmig und wählten den Ehren- und Wirtschaftsbeirat.

32 Jahre: Jung bestätigt den "Alten" 

Als Vorsitzender des Wirtschaftsbeirates bestellte Oberbürgermeister Thomas Jung Hack erneut zum Präsidenten. Damit ist er 32 Jahre lang am Stück Vorsitzender eines Vereins: Von 1984 bis 1997 beim TSV Vestenbergsgreuth, danach bis heute bei der SpVgg Greuther Fürth. Mit einer Bilderschau gedachte Hack der gestorbenen Mitgliedern Kurt-Georg Strattner, dem ehemaligen Ehrenratsvorsitzenden, Erika Nanke, Frau von Kleeblatt-Urgestein Wolf Nanke, und Elfriede Then, der langjährigen Platzkassiererin. Zum Abschluss des Abends appellierte er an die Leidenschaft. Es sei ein wichtiges Ziel, wieder für mehr Begeisterung im Umfeld zu sorgen, die zuletzt etwas verloren gegangen sei.