Knappe Kiste! Der HCE muss sich Lemgo beugen

14.9.2016, 20:39 Uhr

Christoph Bissel (Archivbild) konnte die zweite Auswärtsniederlage des HC Erlagen nicht abwenden. © Harald Sippel

Was die ersten 120 Minuten Bundesliga-Handball für den HC Erlangen nach der Rückkehr in die höchste Spielklasse zu bedeuten hatten? Nichts. Oder zumindest nicht viel. So konnte man jedenfalls Trainer Robert Andersson verstehen.

Eine deutliche Niederlage bei der großen Spielgemeinschaft Flensburg-Handewitt: nicht allzu überraschend. Ein Sieg gegen das formschwache Melsungen: ein schöner Erfolg, aber ebenfalls keine echte Überraschung. Zwei Punkte aus den ersten beiden Spielen - schön und gut, sagte Andersson vor der Abfahrt nach Lemgo, "nun beginnen aber die wichtigen Spiele, die Spiele, in denen wir zeigen können, was mental aber auch physisch in uns steckt".

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Zumindest beim Gastspiel in Ostwestfalen war das nicht genug, um den früheren zweifachen deutschen Meister und Europapokalsieger zu bezwingen. Als große Überraschung muss zwar auch die knappe 27:28 (13:17)-Niederlage in Lemgo nicht gelten, allerdings verpasste Anderssons Team die große Chance, sich für eine starke Aufholjagd zu belohnen." Wir sind enttäuscht. Wir hatten schon geglaubt und gehofft, dass mehr drin ist", gab Erlangens schwedischer Coach nach Spielende entsprechend enttäuscht zu Protokoll.

Die Anfangsphase hatte Anderssons Mannschaft noch ausgeglichen gestalten können, nach acht Minuten stand es 5:5, doch dann nahmen  die Aktionen der Gastgeber Fahrt auf. Suton, Stenbäcken und zweimal Hermann trafen für Lemgo und Erlangens Trainer sah sich zum ersten Mal gezwungen, seine Mannschaft an der Seitenlinie zu versammeln und Erlangens Handballer daran zu erinnern, was mental aber auch physisch in ihnen steckt.

"Die Abwehr war viel zu passiv"

Besser wurde es bis zur Halbzeit trotzdem nicht. Wie schon am vergangenen Wochenende übernahm der junge Michael Haßferter recht bald für Mario Huhnstock im Tor, aber auch er konnte nicht verhindern, dass sich Lemgo zwischenzeitlich einen Vorsprung von sechs Toren erspielte und die große Mehrheit der 3022 Zuschauer in der Lipperlandhalle euphorisiert in die Pause ging. Andersson gefiel das natürlich nicht. Nach der Partie ging der Coach gleichsam rasch zur Analyse über: "In der ersten Halbzeit hat das Zusammenspiel zwischen Abwehr und den beiden Torhütern nicht gut geklappt. Die Abwehr war viel zu passiv".

Bissel - und dann ist Schluss

In der zweiten Hälfte durfte sich wieder Huhnstock im Erlanger Tor versuchen, es waren aber seine Vorderleute, denen es trotz einer physischeren Spielweise lange nicht gelingen wollte, den frühen Rückstand wett zu machen. Bis auf einen Treffer näherten sich die Gäste noch einmal zwei Minuten vor Schluss, doch das Happy-End blieb aus, weil Lemgos Rolf Hermann beim Stand von 27:26 die Nerven behielt und Christopher Bissel wenige Sekunden vor Schluss nur noch das Endergebnis herstellen durfte.