Knappe Kiste: Falcons verlieren Krimi in Köln

21.2.2018, 21:30 Uhr

Auch eine starke Schlussphase von Big Man Robert Oehle konnte die Niederlage der Falcons in Köln nicht verhindern. © Sportfoto Zink / DaMa

Viermal in Folge müssen Nürnbergs Zweitliga-Basketballer auswärts antreten. Wer es mit den Falcons hält und die Statistiken der laufenden Saison kennt, weiß, dass das keine gute Nachricht ist. Erst eine von zehn Partien in der Fremde konnte die Mannschaft von Ralph Junge für sich entscheiden, ihre Auswärtsschwäche ist der Grund, warum sie nach 22 Spielen nur auf Platz 13 notiert waren.

Die Hoffnung hat der Nürnbergs Cheftrainer dennoch nicht aufgegeben, er kann dem Spielplan sogar etwas abgewinnen. "Jetzt haben wir viermal in Folge die Chance, es besser zu machen und gleichzeitig das Thema Abstieg endgültig zu den Akten zu legen", gab sich Junge vor der Abfahrt nach Köln optimistisch.

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Köln von der Rolle

Um dort nicht ein Desaster wie in der Vorsaison zu erleben, reisten die Falcons extra bereits am Dienstag Richtung Lanxess-Arena. Vor einem Jahr waren sie auf der A3 im Stau stecken geblieben und waren erst in der Halle angekommen, als ein Großteil der Zuschauer bereits seine Plätze eingenommen hatte. Entsprechend chaotisch fiel der Auftritt aus, alleine Point Guard Diante Watkins produzierte neun Turnover.

Durch eine außergewöhnliche Heimschwäche sind die Rheinstars in dieser Saison bislang nicht auffällig geworden, trotzdem wirkten am Mittwochabend zunächst die Kölner, als hätten sie im Stau gestanden. 15 Ballverluste leisteten sich die Gastgeber alleine bis Mitte des zweiten Viertels, dass die Führung der Gäste beim Gang in die Kabine trotzdem nur fünf Punkte betrug (30:25), sprach für die Abschlussschwäche der Falcons.

Zäher Beginn

"Wir müssen uns darauf konzentrieren, unseren Job zu machen", hatte Junge am Vortag gefordert, dass auch der Tabellenfünfte schlagbar ist, hatten Nürnbergs beste Basketballer im Hinspiel ja selbst bewiesen. Nach einem zähen Beginn – nach vier Minuten stand es gerade einmal 4:4 – machten die Falcons ihren Job tatsächlich besser, ohne sich entscheidend abzusetzen.

Im zweiten Abschnitt sah sich Kölns Trainer Denis Wucherer bereits nach 58 Sekunden dazu gezwungen, eine Auszeit zu nehmen. Zu fahrlässig und unkonzentriert wirkte seine Mannschaft, war damit aber in guter Gesellschaft. Vor allem im dritten Viertel stellten die Falcons ihre Auswärtsschwäche wieder eindrucksvoll unter Beweis. Während die Rheinstars nun deutlich besser auf den Ball aufpassten, flutschte er Nürnbergs Spielern regelmäßig aus den Händen, vor allem hatten sie aber ihre Defense in der Kabine vergessen.

Ein Turnover zum Abschluss

Mit einem 10:0-Lauf startete Köln in die zweite Halbzeit, Besnik Bekteshi durfte seine Qualitäten andeuten, vier Minuten dauerte es bis zu den ersten Nürnberger Punkten, zum Ende des Abschnitts verpasste es Ralph Junge, den Kölner Lauf mit einer Auszeit zu unterbrechen. Erst als Dan Oppland knapp sieben Minuten vor Schluss mit dem Abend warm wurde, konnten die Falcons den bis auf neun Punkte angewachsenen Rückstand wieder verkürzen (51:54). Der treffsichere Sebastian Schröder (23 Punkte) und Mardracus Wade führten die Gäste sogar auf einen Zähler heran, beim Stand von 61:62 begann zweieinhalb Minuten vor Schluss die Crunchtime.

24 Sekunden vor dem Ende waren die Falcons ihrem zweiten Auswärtssieg der Saison ganz nahe, Virgil Matthews hatte nach schönem Zuspiel von Marvin Omuvwie einfaches Spiel unter dem Korb, weil sie es den Kölnern im Gegenzug aber noch ein bisschen leichter machten, lagen sie sieben Sekunden später wieder mit 67:68 hinten. Dass sie den immer noch möglichen Sieg mit dem letzten Turnover des Abends herschenkten, passte leider zu gut ins Bild.

Nürnberg Falcons: Sebastian Schröder (23 Punkte), Robert Oehle (10, 7 Rebounds), Dan Oppland (9), Mardracus Wade (8), Virgil Matthews (7), Jonathan Maier (5), Malo Valerien (3), Van Girard (2), Nils Haßfurther, Marvin Omuvwie, Matthew Meredith.