Köln kommt an den Ronhof: Wer stürmt beim Kleeblatt?

3.5.2019, 16:41 Uhr

Daniel Keita-Ruel kann der Kleeblatt-Offensive in der Rückrunde gegen Tabellenführer Köln nicht mit Toren dienen. © Sportfoto Zink / WoZi

Wer soll beim Kleeblatt die Tore schießen? Eine Frage, die man in dieser Saison immer wieder berechtigterweise stellen konnte. 34 Treffer hat die Spielvereinigung in 31 Zweitliga-Partien erzielt – nur der 1. FC Magdeburg (16., 32 Tore) durfte noch seltener jubeln. Vor der Partie gegen den Aufstiegs-Anwärter aus Köln – mit einem Sieg im Ronhof könnte der FC die Bundesliga-Rückkehr fix machen - fehlt nicht nur Fürths Top-Torjäger Daniel Keita-Ruel rotgesperrt.

Auch sein möglicher Vertreter Fabian Reese muss nach seiner fünften Gelben Karte ein Spiel aussetzen. Im Fürther Sturmzentrum dürfte deshalb Daniel Steininger (ein Tor zuletzt beim 1:2 gegen Magdeburg) auflaufen. Auch Shawn Parker wäre ein Kandidat, durfte am vergangenen Wochenende allerdings nur Spielpraxis in der U23 sammeln.

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Während Tobias Mohr (Meniskusriss) und Sebastian Ernst (Mittelfußbruch, Anfang dieser Woche laut Stefan Leitl "erfolgreich operiert worden") definitiv fehlen werden, steht hinter Linksverteidiger Maximilian Wittek aufgrund von Adduktorenproblemen noch ein großes Fragezeichen. Beim Training am Donnerstag war er nicht dabei.

"Wir hoffen, dass er schnellstmöglich zurückkommt, aber für den Montag sieht es schwierig aus", sagte Leitl. Zuletzt durfte Can Coskun, im Winter von Wacker Burghausen zur U23 des Kleeblatts gekommen, als Linksverteidiger bei den Profis mittrainieren. Erster Kandidat für die Partie gegen Köln bleibt aber David Raum, der Wittek zuletzt überzeugend vertreten hatte.

Köln kann am Ronhof aufsteigen

Dem Gegner aus dem Rheinland wäre bei einem Sieg in Fürth der Aufstieg – abhänig von den Ergebnissen auf den anderen Plätzen - nur noch rechnerisch zu nehmen. Köln hat eine deutlich bessere Tordifferenz als seine Konkurrenten. Verlieren der HSV und Union Berlin, würde sogar schon ein Unentschieden zur Bundesliga-Rückkehr reichen.

Und doch hat Köln als Tabellenführer gerade erst Trainer Markus Anfang beurlaubt und durch André Pawlak sowie Co-Trainer Manfred Schmid ersetzt. Es ist also zumindest mit kleineren Änderungen an Taktik und Spielsystem zu rechnen. "Natürlich macht der Trainerwechsel die Vorbereitung etwas schwieriger. Für uns ist es wichtig, den Fokus auf die eigenen Stärken zu legen. Damit sind wir zuletzt ganz gut gefahren", sagt Leitl.

Leitl kritisiert Fußball-Geschäft

Dass der FC-Coach Anfang trotz klaren Aufstiegskurses bei sechs Punkten Vorsprung auf den Tabellenzweiten beurlaubt hat, will sein Fürther Kollege zwar aus der Ferne nicht explizit bewerten. Kritisch sieht er das immer schnelllebigere Profi-Geschäftes aber durchaus: "Grundsätzlich glaube ich, dass man wieder ein bisschen mehr Respekt und Geduld aufbringen sollte. Man sollte ein Trainerteam und eine sportliche Leitung auch einmal in Ruhe arbeiten lassen", sagt Leitl. 

Während Köln den Aufstieg nun ohne Anfang im Ronhof so gut wie sichern könnte, geht es für das Kleeblatt darum, nach zuletzt nur einem Punkt aus drei Partien im vierten Anlauf die 40-Punkte-Marke zu knacken. Das gelänge aber nur bei einem Sieg gegen den Tabellenführer, der zugleich den sicheren Klassenverbleib bedeuten würde. Der ist aber sogar schon vor der Partie am Montag denkbar: Verlieren Ingolstadt (beim HSV) und Magdeburg (in Bochum) am Samstag, wäre dem Kleeblatt selbst bei einer Niederlage gegen Köln eine weitere Zweitliga-Saison nicht mehr zu nehmen.