Konzentration auf Kiel: Garcia winkt spätes Startelf-Debüt

20.4.2018, 14:54 Uhr

Bei seiner improvisierten Vorstellung während des Wintertrainingslagers in Spanien wollte Ulisses Garcia eigentlich hoch hinaus, mit dem Club - und mit seiner Schweizer Nationalmannschaft. Die WM in Russland, das wär’s natürlich, dachte sich Ulisses Garcia. Und ging an die Arbeit.

Fingerzeig gegen die Schotten 

Während der acht Tage am Mittelmeer hinterließ der Leihspieler von Werder Bremen einen wirklich guten Eindruck. Mit Ball am Fuß, in unzähligen Zweikämpfen, beim Flanken und beim Schießen. Im Test gegen Heart of Midlothian glückte ihm zudem ein sehenswerter Treffer.

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Die Beobachter waren sich einig: Dieser Garcia muss eine Verstärkung werden für den 1. FC Nürnberg. Egal ob links hinten oder links vorn, der kann was.

Wie man sich täuschen kann. 38 Minuten hat er in der Zweiten Liga bislang mitspielen dürfen, fünf zu Hause gegen Duisburg, immerhin 33 in Bochum, als Ersatz für den leicht indisponierten Tobias Werner.

"Schwere Entscheidung"

Was genau schiefgelaufen ist in der mittlerweile über dreimonatigen Zusammenarbeit mit dem Interims-Club, kann Ulisses Garcia nicht sagen. "Ich weiß es wirklich nicht, warum ich nicht so oft gespielt habe", versichert Garcia, sein Trainer bescheinigt ihm zumindest jetzt aufsteigende Form. "Uli", findet Michael Köllner, "hat es in den letzten Wochen wieder besser gemacht."

Dass es Uli davor nicht so gut gemacht hat, klang immer wieder durch. Auch, dass er sich hängen ließ, als sein Vorgesetzter auf ihn verzichtete. "Kein Experimentierverein" sei der 1. FC Nürnberg im Frühjahr 2018, meint Köllner. Was so viel heißen soll wie: Die Mannschaft steht. Eigentlich.

Am Montag in Kiel (20.30 Uhr, Live-Ticker auf nordbayern.de) könnte es dennoch zum Startelf-Debüt von Garcia kommen. Wenn nicht jetzt, wann dann, Tim Leibold muss nach seiner fünften Gelben Karte ja aussetzen. Wer ihn ersetzen wird, ist noch offen. Laszlo Sepsi oder eben Garcia, "eine wirklich schwere Entscheidung", sagt Köllner.

"Bereit bin ich immer" 

Einiges spricht für den Schweizer U21-Nationalspieler. Dass er so lange gebraucht hat, "war bei ihm nicht unbedingt eine Frage der Qualität", sagt Köllner, stattdessen wollte sich Garcia offenbar nicht hinten anstellen, sondern irgendwo weiter vorn.

"Bereit bin ich immer", sagt er nach dem Training am Donnerstag, in dem er eine höhere Intensität gespürt hat, bei jedem Einzelnen, auch bei sich selbst. Zudem träumt er ja von der WM. "Es sind noch vier Spiele", sagt Garcia, "im Fußball weiß man nie, was passiert."