LAC-Athletin Kaya Rußler beißt die Zähne zusammen

3.9.2020, 13:48 Uhr

Besonders der zweite Wettkampftag war es, der die Athletin des LAC Quelle Fürth wurmte. 3656 Punkte hatte Rußler nach den sieben Einzeldisziplinen gesammelt und doch klang die 15-Jährige alles andere als glücklich: "Ja, es war eine neue persönliche Bestleistung, aber mit der Punktzahl bin ich nicht zufrieden. Da habe ich mir eigentlich viel mehr vorgenommen."

Sie sei schon nicht ganz optimal in den Wettbewerb gestartet, erzählt sie, denn schon beim 100-Meter-Sprint sei mehr drin gewesen als ihre 13,28 Sekunden. "Das weiß man aber auch immer erst hinterher", sagt sie schulterzuckend. Besser lief es dafür danach: Beim Weitsprung setzte sie gleich mit dem ersten Versuch ihre größte Weite mit 5,31 Metern in die Grube. Und das – so verrät sie später – obwohl ihr eine Fußverletzung noch deutlich zu schaffen gemacht hatte. Auch im Kugelstoßen und dem Hochsprung passten die Ergebnisse: Die drei Kilogramm schwere Kugel wuchtete sie auf eine Weite von 10,86 Metern und damit rund zwei Meter weiter als noch im Vorjahr.

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"Mit der Kugel bin ich am meisten zufrieden", lautet ihr Fazit nach dieser Disziplin, "weil ich da jetzt konstante 10,80 Meter stoße." Im Hochsprung schaffte sie mit 1,61 Metern sogar die zweitbeste Höhe der Konkurrenz. "Das war mal wieder gut. Dieses Jahr lief es beim Hochsprung auch nicht so überragend, aber ich habe mir da ein ganz gutes Polster für die restlichen Disziplinen geholt." Platz sechs stand nach den ersten vier Disziplinen zu Buche und so war die Ausgangssituation für den zweiten Wettkampftag ganz gut.

Zitterdisziplin Hürdenlauf

"Ich war sehr verkopft, also nicht wirklich frei", deutet Rußler später an, warum sie am Ende unglücklich war. Mit 13,22 Sekunden war sie in ihrer "Zitterdisziplin" über 80 Meter Hürden nicht gut in den Tag gestartet und das sollte sich danach fortsetzen: Beim Speerwurf brachten sie 28,14 Meter auch nicht wirklich nach vorne. "Da habe ich dann nur noch daran gedacht, wie viele Punkte ich aufholen müsste, um die Hürden auszugleichen."

Und auch auf den abschließenden 800 Metern war Rußler ungewohnt verkrampft, "da hätte ich eigentlich schneller laufen können, so wie ich trainiert habe", zeigt sie sich selbstkritisch.

Trotzdem reichte es am Ende für die neue Bestleistung und den elften Platz bei der Meisterschaft. "Ich habe das letzte Mal vor eineinhalb Jahren Siebenkampf gemacht, dazwischen nur Blockwettkampf, deswegen – ja, es ist eine persönliche Bestleistung, aber eine, mit der ich auf jeden Fall noch nicht zufrieden bin", bilanziert Rußler.

Dabei wollte sie es auch nicht als Ausrede gelten lassen, dass ihr Fuß schmerzte und sie wegen einer Rückenverletzung eine ganze Zeit lang nicht trainieren konnte. Jetzt aber will sie sich etwas schonen und genießt daher ein paar Tage Urlaub vor den am kommenden Wochenende stattfindenden Bayerischen Jugendmeisterschaften.

Von Auswirkungen der Corona-Pandemie und ihren Folgen war bei den Mehrkämpferinnen in Halle übrigens nichts zu spüren. Weder hätten die Hygienemaßnahmen störenden Einfluss auf das Wettkampfgeschehen genommen, noch hätte die Leistung der Athletinnen darunter merklich gelitten: "Ich denke nicht, dass das so ein Riesen-Ding ausgemacht hat. Es war jetzt nicht so, dass man sagen könnte: ,Oh Gott, die sind in diesem Jahr viel schlechter als im letzten’. Es waren auch diesmal sehr gute Leistungen dabei und das Niveau war eigentlich sehr hoch."

Das unterstrich auch Fabio Vitalini, der im Neunkampf der Klasse M 15 mit 4 703 Punkten, genau wie Vereinskollegin Rußler bei den Mädchen, den elften Platz belegte.

Corona-Fall in Herzogenaurach

Wegen eines Corona-Falls unter den eigenen Athleten musste die TS Herzogenaurach die Mittelfränkischen Meisterschaften der Herren und Damen sowie in der Jugend U 20/18 absagen.