Laufteam Fürth stellt Frauen-Team im Triathlon

25.4.2017, 15:39 Uhr

Auch in der Einzelsportart Triathlon treten die Teams im Ligabetrieb gegeneinander an. Schon seit 2015 stellt das Laufteam Fürth eine Männermannschaft in der Landesliga. Ab der kommenden Saison gehen auch die Frauen an den Start.

Eine Reform der Deutschen Triathlon Union ermöglicht sogar einen Startplatz in der Regionalliga. Somit "überspringt" das Team die Bayernliga, die als unterste Liga eigentlich vorgesehen war. In fünf Wettkämpfen mit fünf verschiedenen Formaten kämpft die Truppe um Mannschaftsführer Stefan Zessinger um eine "vernünftige" erste Saison.

Werbung
Werbung

Start am 18. Mai

Die Voraussetzungen für die zwei Teams sind gut. Die Männer wollen in der Landesliga "oben angreifen"; los geht es am 18. Juni in Forchheim. Die Frauen können am 20. Mai in Weiden erstmals ihr Können zeigen.

Antreten müssen die Frauen unter anderem im Supersprint mit Mannschaftsverfolgung oder in der Kurzdistanz – mal ohne, mal mit der sogenannten Windschattenfreigabe — also der Erlaubnis, beim Radfahren den Windschatten auszunutzen. "Im Teamwettbewerb, vor allem mit Windschattenfreigabe, gehört auch einiges an Taktik dazu."

Dann könne sich das Team zum Beispiel im "Belgischen Kreisel" formieren, bei dem sich die Fahrer in der Führungsarbeit abwechseln, um Kräfte zu sparen. "Das Ziel ist es, langfristig etwas aufzubauen – ohne Druck und mit viel Spaß", gibt Zessinger als Motto aus. Beide Konzepte, die Langfristigkeit und der Spaß, scheinen aufzugehen. Zum weiblichen Triathlon-Kader gehören aktuell sieben Frauen, fünf davon sind unter 30 Jahren und haben den Höhepunkt ihrer Karriere noch vor sich.

Jessica Zessinger, selbst Teil dieses Teams und Mitglied im Vorstand des Vereins, findet, man müsse "einen Mittelweg zwischen Leistung und Spaß" finden. "Es gibt immer wieder Mädels, die sich nicht trauen, mit dem Triathlon anzufangen, weil sie denken: ‚Ich schaffe das eh nicht‘", weiß die 33-Jährige. "Leistungsdruck gibt es aber bei uns nicht. Was nicht heißt, dass wir nicht ambitioniert sind."

2010 wurde der Verein auf die Beine gestellt, um Laufbegeisterte zusammenzubringen. Heute zählt das Laufteam Fürth 300 Mitglieder – das jüngste ist ein Jahr alt, das älteste 71. Allein in den vergangenen beiden Jahren kamen über 20 Neulinge hinzu. "Es ist eigentlich für jeden was dabei", sagt Stefan Zessinger.

Dafür spricht auch, dass sich bis zu 80 Lauffreunde zu den Trainingseinheiten treffen, die sechs Mal wöchentlich für unterschiedliche Leistungsgruppen stattfinden. "Viele fangen mit dem Laufen an, aber vor allem den Jüngeren reicht das oft nicht mehr", meint Zessinger, der selbst Fußball spielte und aus Verletzungsgründen "nur noch" läuft, schwimmt und Rad fährt – was ihn zum Triathlet en werden ließ. "Das ist dann der sogenannte zweite Bildungsweg", scherzt er. Als die "angenehmste Sucht" betrachtet der 31-Jährige seine Sportart. "Es beginnt mit dem Joggen, geht über den Halbmarathon und den Marathon und endet bei der Triathlon-Langdistanz. Man wird schon abhängig – im positiven Sinne. Das ist einfach Leidenschaft und Emotion."

Die Gruppe motiviert

Außerdem biete das Laufteam das passende Umfeld für alle, die sich zwar für das Laufen begeistern, aber Schwierigkeiten haben, allein zu trainieren. "Es gibt immer Phasen, in denen man sich vielleicht nicht so motivieren kann. Da ist es in der Gruppe einfacher", findet Jessica Zessinger. Zudem sei die Identifikation mit dem Verein hoch.

Die gemeinsame Klamotten-Kollektion, die die Mitglieder "teilweise sogar privat tragen", sorgt für Identifikation – auch im Umfeld. "Bei den Triathlon-Wettkämpfen kommen oft bis zu 30 Zuschauer von uns mit", freut sich die Athletin über den großen Zuspruch.

Mit einer eigenen App, der Facebook-Seite und der Homepage möchte man die sozialen Medien für sich nutzen und "andere Wege einschlagen". Das alles führe zu der erfreulichen Entwicklung im Verein.

Zu den "anderen Wegen" gehört auch der Gourmet-Lauf, den das Laufteam in diesem Jahr bereits zum siebten Mal organisiert. Auf einer Strecke von zehn Kilometern durch den Fürther Stadtwald steht für die Teilnehmer ein Acht-Gänge-Menü bereit – inklusive Getränke. "Der Schnellste wird für die Strecke gute zwei Stunden brauchen", sagt Zessinger; der Sport steht an diesem Tag nicht im Vordergrund.

Das Laufteam freut sich über neue Triathleten, die Wechselfrist der Vereine endet am 30. April. Für den Gourmet-Lauf am 22. Juli wird die Anmeldung bereits jetzt empfohlen unter www.gourmetlauf.de