Letztes Erlanger Kräftemessen vor den Feiertagen

14.12.2017, 18:31 Uhr

Eigens die Trainingshalle gewechselt haben sie immer noch nicht. Roland Böller und seine Leistungsgruppe der SG Mittelfranken sind neun Mal in der Woche auf den 50-Meter-Bahnen der Hannah-Stockbauer-Halle, wie im Sommer, im Frühling, im Herbst und eben auch im Winter. Doch so ganz kalt wird das Wasser bei den Deutschen Kurzbahnmeisterschaften in der Schwimm- und Sprunghalle im Europa-Sportpark Berlin dann doch nicht werden wie noch kürzlich bei den Bayerischen Meisterschaften in Bayreuth: "Wir haben mittlerweile drei, vier Wettkämpfe über die 25-Meter-Bahn absolviert", sagt Böller.

Eine davon war die Bayerische Meisterschaft, wo die SG Mittelfranken insgesamt 29 Medaillen aus dem Becken fischte. Doch die Konkurrenz auf nationaler Ebene ist um Klassen stärker, wenngleich die deutsche Elite fehlen wird: Zeitgleich finden in Kopenhagen die Kurzbahn-Europameisterschaften statt. Medaillen sind aber trotzdem nicht das erklärte Ziel von Roland Böller: "Das sind keine Jahrgangsmeisterschaften mehr. Aber trotzdem haben wir drei, vier Leute dabei, die schon mal zeigen können, dass sie sehr talentierte Schwimmer sind, die mittelfristig den Sprung schaffen können."

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Varjasi lässt aufhorchen

Dazu zählt natürlich Peter Varjasi, der die Kurzbahn mag, weil "ich technisch die Wende gut hinbekomme". Mit starken Leistungen ließ er in Bayreuth, wo er fünf Medaillen holte, aufhorchen. Auch Nikita Rodenko könnte, so Böller, "in die Top Ten hineinschwimmen". Marie Graf zählt der Trainer ebenso zu den Kandidatinnen, die eine Finalteilnahme erreichen können. Das allein wäre ein riesiger Erfolg für die SG Mittelfranken.

Die tritt außerdem über 4x50m Freistil, 4x50m Lagen und den jeweiligen Mixed-Staffeln an. Hier sind sie sogar Titelverteidiger. "Natürlich ist der Stellenwert hoch, die Kurzbahn-DM ist eine von zwei Deutschen Meisterschaften im Jahr", sagt Roland Böller. "Doch im Winter ist das bei uns wie bei den Leichtathleten – unsere Trainingspläne sehen die Grundlagen vor, die wir für den Sommer legen: Kraft, allgemeine Ausdauer. In diesem Prozess haben wir nur wenig Spielraum, um für die Kurzbahn zu trainieren."

Höher ist der Stellenwert auf die olympische Distanz im Sommer, wenn es über 50-Meter-Bahnen um Gold, Silber und Bronze geht. Und um die Qualifikationen für Europa- oder Weltmeisterschaften. "In Berlin steht jetzt eine gute Standortbestimmung auf dem Programm, so würde ich das sehen", sagt Böller.