Machtdemonstration: Bamberg übertrumpft Bonn

10.11.2019, 20:58 Uhr

Mit Wucht von der Bank: Bryce Taylor brachte Wirbel ins Spiel. © Sportfoto Zink / HMI, NN

Nach einer kurzen Anlaufphase übernahm Bamberg an beiden Enden des Feldes die Spielkontrolle und spielte die Bonner, die an diesem Abend jegliches Ballmovement und Selbstvertrauen vermissen ließen, in deren Halle an die Wand. Aufbauend auf zahlreiche Stops in der Defense zogen Paris Lee und Retin Obasohan als Broses Aufbauspieler das Angriffsspiel der Oberfranken auf. Die beiden US-Boys sorgten so nicht nur dafür, dass der Ball mehr als ordentlich durch die eigenen Reihen lief, sondern auch dafür, dass sie selbst, vor allem aber ihre Nebenleute, in gute Wurfpositionen kamen.

Kameron Taylor mit viel Input von der Bank

Aus einer homogenen Teamleistung stach in dieser dominanten ersten Halbzeit in erster Linie Kameron Taylor heraus. Der Shooting Guard kam erneut von der Bank, verbuchte nach seiner Einwechslung aber in nur knapp neuneinhalb Minuten starke 13 Punkte - bei nur einem Fehlwurf. Da aber auch der Rest des Brose-Teams nahezu fehlerfrei funktionierte (Lee sieben Assists, Marei sechs Rebounds), wuchs der oberfränkische Vorsprung fast minütlich an und erreichte beim Pausenstand von 55:28 (Dreier Bryce Taylor) seinen vorläufigen Höhepunkt.

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Aufgrund eines unsportlichen Fouls von Nelson Weidemann in der ersten Defensiv-Posession startete Bonn offensiv gut in die zweite Halbzeit und war auch sichtlich darum bemüht, den Druck in der eigenen Verteidigung zu erhöhen. Doch die Brose-Boys rund um Assem Marei, der an beiden Enden des Courts in der Zone überragte, dachten nicht daran, ihre deutliche Führung eindampfen zu lassen und hielten weiter mit vollem Einsatz dagegen. Stellenweise führten die Gäste mit bis zu 32 Zählern, was zu vereinzelten Pfiffen für die "Magenta-Riesen" von den Rängen führte.

Bis zum Schluss Herr der Lage

Erst im Schlussviertel merkte man auch den Bambergern an, dass Konzentration und Intensität in der ein oder anderen Spielsituation etwas nachgelassen haben - angesichts des deutlichen Vorsprungs allerdings nicht verwunderlich, dennoch von Coach Moors im Anschluss an die Partie bemängelt. Die rheinischen Korbjäger waren indes noch um Ergebniskosmetik bemüht und konnten zumindest - aus ihrer Sicht - die zweite 30-Punkte-Klatsche in Folge verhindern. Bamberg schaltete frühzeitig in den Verwaltungsmodus und bewahrte sich Energiereserven für die nächste Aufgabe am Mittwoch in der Champions League in Riga. Final steht ein auch in der Höhe mehr als verdienter 106:81-Auswärtssieg.

Telekom Baskets Bonn: Breunig (12 Punkte), Zimmerman (11), Frazier (10), Polas Bartolo (9), Subotic (8), DiLeo (8), Saibou (7), Simons (7), McKinney-Jones (7), Lischka (2)
Brose Bamberg: Marei (19), K. Taylor (18), Weidemann (14), Sengfelder (13), McLean (10), Lee (8), Harris (6), Carrera (6), B. Taylor (5), Obasohan (4), Olinde (3), Stuckey