Mit Herz und Leidenschaft: NBC dreht Spiel gegen Jena!

2.11.2014, 20:55 Uhr

Voller Einsatz für den nächsten Heimsieg: Robert Oehle behielt nicht nur in dieser Situation gegen den Jenaer Julius Wolf die Oberhand. Er steuerte zehn Punkte zum Sieg bei. © Sportfoto Zink / WoZi

Bester Mann auf dem Parkett war dabei Joshua Young, der mit 26 Punkten vollends überzeugen konnte. Coach Junge verzichtete in seiner Starting Five erstmals auf Dan Oppland und entschied sich für Josh Young, Braydon Hobbs, Jud Dillard, Stephan Haukohl und Robert Oehle in der Anfangsformation.

Mit einer kleineren und beweglicheren ersten Fünf wollte der NBC gegen die schnellen Gäste aus Jena gegenhalten, doch ging das Konzept zunächst komplett nach hinten los. Jena begann wie die Feuerwehr und führte nach zweieinhalb Minuten mit 2:10. Das leichte „Anpressen“ machte sich dabei bezahlt, die Franken leisteten sich katastrophale Aussetzer im Ballvortrag und wurden von den Gästen um Rückkehrer Wayne Bernard regelrecht überrollt. Nach fünf gespielten Minuten hieß es 4:19 aus Sicht des Heimteams. Doch einer im Dress des NBC hatte etwas dagegen.

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Young sorgt für Schrecksekunde

US-Guard Young übernahm im Alleingang die Verantwortung, erzielte sieben Punkte in Folge und verkürzte so auf einen 11:21 Rückstand nach knapp sieben Minuten. Dennoch lief die Offensivmaschine Jena weiter wie geschmiert, auch begünstigt durch eine Vielzahl von Fouls auf Nürnberger Seite, die den Thüringern immer wieder leichte Punkte von der Freiwurflinie ermöglichten.

Zwei Minuten vor Ende des ersten Viertels sorgte Young dann für eine Schrecksekunde bei den eigenen Fans. Der bis dahin überragende Mann blieb nach einem Zweikampf verletzt liegen und rührte sich nicht, konnte nach einer kurzen Behandlungspause jedoch weitermachen. Trotz schwacher Defense merkte man, dass die Gastgeber sich in das Spiel hineinbissen.Basti Schröder zog knapp eine Minute vor Schluss des Viertels beherzt zum Korb, erzielte einen Wurf mit Foul und traf kurz darauf per Buzzerbeater zum 24:33.

Im zweiten Spielabschnitt erwischte das Heimteam den besseren Start. Jud Dillard verkürzte auf 26:33, Zwei Turnover der Gäste ermöglichten Punkte durch Erik Land und Braydon Hobbs, die den Rückstand auf zwei Punkte minimieren konnten (31:33). Nun war der NBC endgültig zurück im Spiel.

Science City Jena zeigte sich in Person von Bernard jedoch nicht großartig beeindruckt. Der US-Amerikaner erzielte zwei Dreier in Folge und konnte seinem Team somit wieder etwas mehr Luft verschaffen (33:39). Zwei Minuten vor der Pause sorgte ein Dreier von Braydon Hobbs für einen knappen 49:51 Rückstand, ein Dunk des an diesem Abend zurückhaltenden Stephan Haukohl sorgte für den Ausgleich und lautstarken Jubel bei den Fans. Mit einem 53:53 ging es in die Halbzeitpause.

11:0 Lauf bringt die Wende

Und auch nach der Pause gewann das Team um den großartig aufspielenden Josh Young mehr und mehr die Oberhand über nun nicht mehr so sicher treffende Gäste. Hobbs besorgte mit den ersten Punkten des dritten Viertels die erste Führung des Spiels für den NBC. In der Folge schafften es die Franken, sich durch einen 11:0 Lauf auf 66:56 abzusetzen und das Spiel zu drehen. Jena fand in dieser Phase der Partie keine Antwort auf überlegene Nürnberger, die das Geschehen nun voll im Griff hatten.

Auch Technikprobleme, die für ständige Unterbrechungen sorgten, brachten das Team von Ralph Junge nicht aus dem Rhythmus. Ein Kuriosum, war doch tatsächlich die Uhr ausgefallen, so dass per Mikrofon die Sekunden heruntergezählt wurden.

Spiel wird zum Krimi - Jena legt Protest ein

Für die letzten zehn Minuten war Spannung garantiert. Die Gäste hielten sich durch erfolgreiche Dreipunktewürfe ihres Aufbauspielers Craig Morningstar im Spiel, Nürnbergs Young zeigte einmal mehr seine Extraklasse. Gegen vier Leute zog der Shootingguard zum Korb und schloss sehenswert ab (86:74).

Allerdings merkte man in der Schlussphase, dass es im Basketball ganz schnell gehen kann. Die Probleme beim Einwurf kehrten zurück und Jena kam durch Morningstar zwei Minuten vor Spielende nochmal auf 99:93 heran. Das sicher geglaubte Spiel entwickelte sich nun zu einem Krimi mit spannendem Finale. Eineinhalb Minuten vor Ende netzte Haukohl eiskalt von der 6,75-Meterlinie ein, Bernard hielt die Gäste jedoch durch einen erfolgreichen Dreipunktewurf weiter im Spiel (104:98).

Aber der NBC zeigte sich nun cleverer und nutzte den Vorsprung gekonnt aus. Zwanzig Sekunden vor Ende sorgte ein Ballgewinn durch Young für die endgültige Entscheidung. Unter den Rufen der Nürnberger Fans („Ihr könnt nach Hause fahren“) stellte der Mann des Abends an der Freiwurflinie den 109:98 Endstand her.

Rent4office Nürnberg setzte mit diesem Sieg ein dickes Ausrufezeichen. Nach der Auswärtsniederlage in Chemnitz in der vorhergehenden Woche genau das richtige Zeichen, um in der Tabelle weiter nach oben zu klettern. Science City Jena legte hingegen nach dem Spiel Protest aufgrund der defekten Zeitmessung ein. Es war nicht das erste Mal, dass in der Halle am Berliner Platz die Technik versagte. Geschäftsführer Alexander Lolis kündigte Gespräche mit der Stadt Nürnberg an, die laut Verein für die Probleme verantwortlich war.

Rent4office Nürnberg: Young (26 Pkt), Hobbs (20 Pkt), Dillard (15 Pkt), Oehle (10 Pkt), Haukohl (9 Pkt), Oppland (9 Pkt), Land (8 Pkt), Schröder (7 Pkt), Kuhle (5 Pkt)