Nach Beleidigung: Football-Profis protestieren gegen Trump

24.9.2017, 21:06 Uhr

Gemeinsamer Protest bei den Buffalo Bills: Die Football-Cracks knieten während der US-Nationalhymne. © Brett Carlsen/AFP

Ein Präsident, der einen populären Sportler als "Hurensohn" bezeichnet: Die Ära Trump führt in den USA zu ungeahnten Tiefpunkten und hat nun auch die Sportwelt erreicht. Der 71-Jährige bezeichnete Colin Kaepernick, den ehemaligen Quarterback der San Francisco 49ers, in einer Rede in Alabama als "Hurensohn". All das, weil Kaepernick während der Nationalhymne aus Protest kniete - bereits im vergangenen Jahr, wohlgemerkt.

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Kaepernicks Protest richtete sich gegen übertriebene Polizeigewalt, Rassismus und mangelnde Gleichberechtigung in den USA - in der NFL, die zu etwa 70 Prozent aus dunkelhäutigen Spielern besteht, ein sehr sensibles Thema. Seit dieser Saison ist der 29-Jährige, der 2013 seine 49ers noch in den Super Bowl führte, vertragslos. Auch wegen seines Protests, wie böse Zungen behaupten.

Um Kaepernick zu unterstützen, knieten am Sonntag weitaus mehr Spieler während der Nationalhymne, als zuvor in der laufenden Saison. Auch die Profis, die nicht knien wollten, hakten sich unterstützend bei ihren Mitspielern ein.

 

Eine besonders drastische Form des Protests wählten derweil die Pittsburgh Steelers. Der sechsfache Super-Bowl-Champion entschied sich dafür, während der Nationalhymne sogar komplett in der Kabine zu bleiben. Lediglich der Armee-Veteran Alejandro Villanueva wohnte der fast schon zeremoniell gefeierten Darbietung der Hymne bei.