Nächster Comeback-Sieg! Hickman hat das letzte Wort

23.11.2017, 22:40 Uhr

Die Brose-Boys starteten gut in die Partie und legten viel Spielfreude an den Tag. Allen voran der wieder genesene Daniel Hackett und Ricky Hickman sprühten nur so vor Energie. Während der eine (Hackett) den Ball pushte und das Spiel seiner Farben antrieb, sorgte der andere (Hickman) für Punkte. Bis zum 16:11-Zwischenstand in der sechsten Spielminute schien es so, als hätte Bamberg die viertägige Pause gut getan, sodass man mit dem spanischen Meister auf Augenhöhe spielte.

Anfangselan verpufft schnell

Als Cheftrainer Andrea Trinchieri allerdings die ersten Wechsel vornahm, gingen Energie und Spielfluss schlagartig verloren. Auf der Gegenseite brachten Valencias Bankspieler dringend benötigte Impulse ins Spiel – allen voran US-Boy Will Thomas, der unter dem Korb ordentlich zupackte. Getragen von ihrem Go-to-Guy Erick Green riss Valencia die Spielkontrolle an sich, übernahm noch vor der ersten Viertelpause die Führung und baute diese anschließend in den zweiten zehn Minuten kontinuierlich aus. Über eine kleine Dreierserie und viel Einsatz unter dem Korb zogen die Spanier bis auf elf Zähler (43:32, 16. Min.) davon und drohten Brose im zweiten Viertel zu überrennen.

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Mit der Rückkehr von Hickman, der mit 17 Punkten – darunter 4/5 Dreier – und drei Assists bärenstarke 20 Minuten ablieferte, stabilisierte sich Bambergs Spiel wieder und so kämpften sich die Oberfranken – auch begünstigt durch spanische Unbeherrschtheiten (unsportliche und technische Fouls) wieder in Schlagdistanz zurück. Zur Pause betrug der Rückstand dann "nur" sechs Zähler (41:47). Da sich Will Thomas auf Seiten Valencias beim Gang in die Kabine ein technisches Foul einhandelte, startete Brose noch vor dem Wiederanpfiff mit einem Hickman-Freiwurf in die zweite Halbzeit. 

Abgeklärte Spanier

Näher kam der deutsche Meister aber nicht mehr, da der spanische Titelträger weiterhin sehr abgeklärt agierte und zumeist seine freien Schützen fand. Ex-BBL-Profi Aaron Doornekamp, Fernando San Emeterio und Guilem Vives bauten die Führung ihrer Farben schnell wieder aus, die fortan stets zwischen neun und elf Zählern pendelte. Trotz der bedingungslosen Unterstützung durch ihre Fans ließen Nikos Zisis & Co. zu oft gute eigene Chancen ungenutzt und verpassten darüber hinaus auch defensiv die nötigen Stops, um eine erfolgreiche Aufholjagd starten zu können. Gegen Ende des dritten Viertels zog Valencia dann selbst nochmals in der Verteidigung an und erspielte sich beim 66:50 (30. Min.) die bis dato höchste Führung des Abends. 

Die Hausherren gaben sich zwar auch im Schlussviertel nicht auf und kämpften verzweifelt darum, den Anschluss wieder herzustellen. Nachdem Hickman über weite Strecken der Partie den Alleinunterhalter spielte, bekam er nun von Augustine Rubit, Maodo Lô und Bryce Taylor die dringend benötigte Unterstützung. Auf der Gegenseite begann bei den Gästen plötzlich das große Nervenflattern. Fünf Taylor-Punkte und ein Rubit-Korbleger brachten Brose 15,1 Sekunden vor dem Ende tatsächlich nochmal bis auf einen Zähler (80:81) heran.

Spät geht (fast) immer 

Als Fernando San Emeterio dann nur einen Freiwurf traf, hatten Ricky Hickman und seine Mitstreiter noch 14 Sekunden Restspielzeit. Broses Topscorer höchstpersönlich übernahm die Verantwortung – und das mit Erfolg: Bambergs US-Guard wurde ausgerechnet vom früheren Bamberger Publikumsliebling Tibor Pleiß beim Dreier gefoult, behielt die Nerven und warf Brose Bamberg von der Freiwurflinie zum 83:82-Sieg.

Damit schaffte Brose Bamberg den zweiten nicht mehr für möglich gehaltenen Comeback-Sieg dieser Euroleague-Saison. Obwohl die Oberfranken ihrem spanischen Kontrahenten in fast allen statistischen Kategorien unterlegen waren, gaben sie auch nach einem schwächeren dritten Viertel nicht auf und kämpften sich durch ein 31:16 im Schlussabschnitt zum Sieg.

Brose Bamberg: Hickman (26 Punkte), Rubit (13), Taylor (10), Hackett (9), Lô (9), Zisis (6), Mitrovic (6), Wright (2), Radosevic (2), Staiger

Valencia Basket: Green (17), Van Rossom (12), San Emeterio (12), Thomas (12), Sastre (8), Doornekamp (8), Pleiß (7), Vives (3), Rudez (3), Puerto