Ohne Hackett? Bamberg muss gegen Malaga ran

23.3.2018, 13:14 Uhr

Schon in Vitoria mussten die Basketballer von Brose Bamberg auf Daniel Hackett verzichten. Ob der gebürtige Italiener vor dem Kracher gegen Malaga wieder aufs Parkett darf, entscheidet sich kurzfristig. © Sportfoto Zink / HMI

Dabei standen die Brose-Boys vor nicht einmal 48 Stunden selbst noch in Spanien auf der Platte. In Vitoria holte sich das Team von Luca Banchi nach einer erschreckend schwachen und teilweise lustlos wirkenden Vorstellung eine bittere 79:103-Klatsche ab. Damit mussten die Oberfranken ihre ohnehin nur noch theoretischen Playoff-Chancen in der Königsklasse endgültig begraben.

Dennoch zeigte sich der italienische Headcoach nach der Partie extrem angefressen. "Wir haben keine Chance mehr auf die Playoffs. Aber das ist keine Entschuldigung aufzugeben oder ohne Aggressivität und ohne Energie und Einstellung zu spielen", bemängelte Bambergs Übungsleiter, der für Freitag wieder eine bessere Performance erwartet. Ob dabei Daniel Hackett wieder zur Verfügung steht, entscheidet sich kurzfristig. Der Italo-Amerikaner fehlte zuletzt in Vitoria krankheitsbedinngt.

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Musli bereit für sein Ex-Team

Ohne seinen besten Verteidiger und Motivator übernahm im Baskenland Kapitän Nikos Zisis die Hauptlast und erzielte 17 Punkte. Auch Ricky Hickman, Bambergs zweitbester Euroleague-Scorer, erzielte eine zweistellige Punktausbeute (14). Den beiden routinierten Guards fehlte allerdings die notwendige Unterstützung. Brose-Topscorer Dorell Wright und auch Augustine Rubit fanden überhaupt nicht ins Spiel. Positiv aufgefallen ist eigentlich nur noch Dejan Musli. Der Serbe erreichte mit acht Punkten, vier Rebounds und fünf Assists den besten Indexwert des Teams und zeigte sich bereit für das Aufeinandertreffen mit seinem Ex-Team. Der Center wechselte im Dezember des vergangenen Jahres aus Andalusien nach Oberfranken.

Malagas letzte Playoff-Chance

Während es für Bamberg, das die letzten beiden Spiele gegen Malaga für sich entscheiden konnte und mit einem weiteren Erfolg die Gesamtbilanz zum 5:5 ausgleich könnte, in den verbleibenden drei Partien lediglich um die Ehre und um mögliche Siegprämien geht, steht für Malaga zumindest am Freitag noch einiges auf dem Spiel. Die Mannschaft von Headcoach Joan Plaza konnte am Mittwoch in eigener Halle einen echten Krimi mit 95:91 gegen den zuletzt enorm formstarken FC Barcelona, der unter Neu-Coach Svetislav Pesic jüngst zwei Kantersiege landen konnte, für sich entscheiden und damit seine allerletzte Möglichkeit auf die Post-Season wahren.

Mit diesem Heimsieg beendete Malaga nicht nur seine drei Spiele andauernde Pleitenserie, sondern sendete noch ein letztes Lebenszeichen an die Konkurrenz. Dabei überraschte vor allem Daniel Diez. Der Forward, der im bisherigen Saisonverlauf lediglich 4,3 Zähler pro Partie beisteuerte, explodierte gegen die Katalanen förmlich und führte seine Farben mit 21 Punkten zum Erfolg. Der eigentliche Anführer der spanischen Offensive ist Nemanja Nedovic, der dem Gegner durchschnittlich 15,7 Punkte einschenkt. Mit 26 Punkten zeigte sich der serbische Guard ausgerechnet im Hinspiel gegen Brose Bamberg besonders treffsicher, konnte die 76:80-Heimniederlage aber nicht verhindern.

Verletzungssorgen auf beiden Seiten

Somit dürfte Malaga neben seinem Playoff-Kampf wohl auch auf Rache aus sein. Doch auch wenn die Andalusier, die mit James Augustine den besten Rebounder der Euroleague (6,77) in ihren Reihen haben, einen Sieg in der Brose Arena davon tragen, könnte es nicht für die K.O.-Runde reichen. Sollte Vitoria parallel sein Spiel gewinnen, ist der Playoff-Zug auch für die Gäste aus der Hafenstadt an der südspanischen Costa del Sol abgefahren. Angesichts dieser Drucksituation wiegt es für Malaga besonders schwer, dass mit dem zweimaligen Euroleague-Champion Giorgi Shermadini ein im wahrsten Sinne des Wortes herausragender Spieler (2,17m) wegen eines gebrochenen Fußknochens fehlen wird. Bei Brose fällt weiterhin das Trio Bryce Taylor, Elias Harris und Patrick Heckmann aus.

Egal, ob Sieg oder Niederlage, am Sonntag muss Brose dann schon wieder auswärts ran. In der heimischen Liga, wo ganz klar seit längerem schon der Fokus liegt, steht für die Oberfranken die Partie bei der BG Göttingen an. Sprungball in der Sparkassen-Arena ist um 19.30 Uhr.